Es ist ein Häuflein Unentwegter des Heimatvereins Werth. Aber sie sind aus dem Kulturleben in Werth nicht wegzudenken. Das zeigen die Werther Bürger dadurch, dass der Saal des Jugendheimes immer bis auf den letzten Platz gefüllt ist, wenn es wieder heißt: ” Wej keuert es wer onse Modersproke”. Das war auch am vergangenen Donnerstag so. Und das zum 33. Mal.
Gespielt wird kein durchgängiges Theaterstück. Vielmehr sind es verschiedene Sketsche, die den Schauspielern immer wieder neue Rollen abfordern. Annette Baumann, Ursel Boer-Nienhaus, Antje Preuß und Anneliese Winkelmann spielen nicht nur die weiblichen, sondern auch die männlichen Rollen. Allein das löst oftmals bei den Besuchern schon Gelächter aus. Da heißt es dann nach jedem Sketsch umziehen, den aufgemalten Bart wegmachen und in der neuen Rolle wieder Frau sein. Neben den Schauspielerinnen selbst gibt es mit Karin Hachtkemper (Maske) und Veronika Giesing (Regie) noch zwei unverzichtbare Frauen, die für den gelungenen Abend zuständig sind. Hinzu kommen die vielen Helfer und Helferinnen, die durchgängig dafür sorgen, dass niemand im Publikum verdurstet.
Dorfausrufer Reinhold Prieß läutete im wahrsten Sinn des Wortes den Abend ein. HV-Vorsitzender Hermann van Thiel begrüßte die Besucher. Und dann ging es auch schon los. Sieben verschiedene Sketsche brachten die vier Damen auf die Bühne. Nach jedem Vortrag sorgte Manfred Klafki mit seinem Schifferklavier für musikalische Unterhaltung. Natürlich mit solchen Liedern, bei denen das Publikum kräftig mitsingen konnte. Und Hermann van Thiel erzählte zwischendurch auch immer mal wieder ein Döneken.
Bei den einzelnen Sketschen zeigten Lisbeth (Anneliese Winkelmann) und Anni (Antje Preuß), dass es oftmals vorkommt, das 100 Eier nicht immer 100 Eier sind. Hauptsache ist, dass die Kasse der Eierfrau abends stimmt. Bei Wilm (Ursel Boer-Nienhaus) und Stina (Annette Baumann) gab es ein gravierendes Problem mit einem Zäpfchen. Beide wussten nicht so richtig, was man mit dem kleinen Ding anfangen sollte. Vor allem wussten sie nicht genau, wohin es eigentlich gehört, damit es seine Wirkung erzielt. Dass das Zäpfchen dann kleingeschnitten auf einem “Bütterken mit Marmelade” eingenommen wurde, sorgte für eine regelrechte Lachsalve beim Publikum. Dies galt auch bei den Szenen “Im Hotel”, bei der Sprechstunde, dem Camping, oder bei “Eins-Zwei-Drei” und bei “Strafe muss sein”. Eigentlich wollten Jürgen (Annette Baumann), Wolfgang (Anneliese Winkelmann) und Fritz (Ursel Boer-Nienhaus) nur Skat spielen. Augenscheinlich spielte sich aber im Wohnzimmer von Jürgen ein seltsames Liebesspiel von Jürgens Frau mit dem Untermieter ab. Besonders in Wallung geriet Jürgen dadurch nicht. Er wollte doch lieber weiter Skat spielen.
Das Publikum nahm jedes Wort und die Mimik der Schauspielerinnen dankbar und mit viel Gelächter auf. Es war ein sehr gelungener Abend. Ob es den aber zukünftig noch gibt, ist fraglich, denn aus Altersgründen möchte Ursel Boer-Nienhaus die Werther Theaterbühne verlassen. Antje Preuß wünscht sich, dass es vielleicht Frauen und auch Männer in Werth gibt, die Lust haben, auf der Bühne zu stehen um das Publikum zu unterhalten. Es wäre in der Tat sehr schade, wenn es den 34. Plattdeutschen Abend nicht mehr geben würde.