Kehrtwende des Bürgermeisters in Sachen Realschulgebäude

In der Sitzung des Bau- und Umweltausschuss stand unter anderem der Bürgerantrag der „Schule für Isselburg“ auf der Tagesordnung. Wie bereits berichtet, wünscht sich der Verein die Realschule als Standort für die zu gründende weiterführende Schule in privater Trägerschaft. Allerdings ist das Gebäude bereits durch einen Ratsbeschluss als Verwaltungsstandort vorgesehen. Noch in der Ratssitzung im Dezember bekräftigen die Ratsmitglieder und auch Bürgermeister Michael Carbanje den Beschluss. Nun kam es allerdings beim Bürgermeister zu einer Kehrtwende.

Archivbild IL

„Noch im Dezember habe ich den Ratsmitgliedern zu ihrem Entschluss, der auch meiner war, gratuliert. Nun aber habe ich die Situation noch einmal überdacht und bin jetzt der Meinung, dass das ein bisschen zu voreilig war“, erklärte der Bürgermeister in der Bauauschusssitzung.

Bei Teil-Umzug zum Stromberg bliebe Verwaltung zweigeteilt

Hintergrund ist, dass bei einem Umzug der Verwaltung von der Hüttenstraße ins Realschulgebäude nur der Fachbereich II Platz genug hätte. Zudem platzt das Gebäude an der Minervastraße aus allen Nähten. Die Bedingungen für die Verwaltung und deren Mitarbeiter würde sich durch die Nutzung des Gebäudes am Stromberg nicht verbessern. Deshalb brachte der Bürgermeister den Abriss des Hauptschulgebäudes und den Neubau eines Rathauses ins Gespräch. Gleichzeitig wäre dann das Realschulgebäude als Standort für die neue Schule nutzbar. Bauamtsleiter Dave Welling hatte in der vergangenen Woche eine etwa gleichgroße Kommune besucht und sich das dort neu gebaute Rathaus angesehen. „Die haben das für ca. 5,5 Milllionen Euro hinbekommen“, erklärte Bürgermeister Carbanje und ergänzte, dass das auch für Isselburg Chance wäre.

Steht hier möglicherweise bald ein neues Rathaus? (Archivbild: Frithjof Nowakewitz)

Theo Nieland sprach dem Bürgermeister seinen Respekt für seine Kehrtwende aus und ergänzte, dass man über den Vorschlag wertfrei diskutieren sollte. Auch Uwe Übelacker (Grüne) hielt die Überlegung für einen gangbaren Weg. Felix Kleideiter (SPD) echauffierte sich allerdings darüber, dass man im Rat gefasste Beschlüsse dann doch wieder auf Eis legen würde. Frank Häusler hingegen bezeichnete es als engstirnig, wenn man den Ratsbeschluss nun gnadenlos durchziehen würde, obwohl es in der Sache neue Erkenntnisse gebe.

Nach langem Hin und Her einigte man sich auf den Beschluss, dass der Verein Schule für Isselburg final bis zum 31. Mai 2020 ein Papier vorlegt, aus dem das Schulkonzept, der Raumbedarf und der Kostenrahmen hervorgeht. In der Ratssitzung am 17. Juni soll dann entschieden werden, wie es weitergeht. Bis dahin ruht der bestehende Ratsbeschluss.