Beim gestrigen Neujahrsempfang im historischen Rathaus in Werth wurden viele Themen angerissen und Jubilare wurden geehrt. Mit Daniel Hölscher war der Juso-Chef des Kreis Borken ebenso dabei, wie Marc Jaziorski vom SPD-Unterbezirk Borken und auch Bürgermeister Michael Carbanje war der Einladung des SPD-Ortsvereins gefolgt.
Schon der Ortsvereins-Vorsitzende Johann Radstaak machte bei der Begrüßung deutlich, was die Partei in Isselburg angehen sollte. Park- und Mitfahrbänke, Schulausstattung, OGS und VHTS, sowie die Kindergärten. Auch die ärztliche Versorgung und Seniorentreffs stehen bei Radstaak auf der Agenda.
Michael Carbanje ging auf das vergangene Jahr ein, wo die Bildung des Hochwasserzweckverbandes, der Fortschritt beim Feuerwehrgerätehaus, der Breitbandausbau und auch das Thema über die Gründung einer Schule in privater Trägerschaft im Mittelpunkt stand. All diese Punkte bleiben aber auch in diesem Jahr aktuell. Carbanje ging auch auf seine Gedankengänge zum Thema Realschulgebäude und den möglichen Neubau eines Rathauses ein. Mit den Punkten steht er allerdings konträr zur Meinung der SPD.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Theo Beine machte keinen Hehl daraus, dass er seit 40 Jahre ein Gegner von Privatschulen ist. Deshalb machte er auch eine klare Ansage: „Für uns bleibt bestehen, dass wir das Realschulgebäude unverzüglich zum Verwaltungsgebäude umbauen müssen“. Im Verlauf seiner Rede ging Beine auch auf den Zweckverband Issel sowie auf den Klima- und Umweltschutz ein, sprach das Problem „Fußgängerüberweg Minervastraße“ an und ging auch auf die aktuelle Diskussion um die Flüchtlingsbetreuung ein.
Marc Jaziorski ging auf die Defizte beim Personennahverkehr ein. Buslinien müssten deutlich kürzer getacktet und insgesamt Verbraucherfreundlicher werden. Daniel Höschler machte deutlich, dass die Partei „jugendfreundlicher“ werden müsste, um auch die politisch interessierten jungen Leute anzusprechen. Auch er kritisierte wie Jaziorski den Zustand des öffentlichen Personennahverkehrs. „Wär ich statt mit dem Auto mit dem Bus nach Werth gekommen, wäre ich aufgrund der Abfahrzeiten entweder drei Stunden zu früh oder eine Stunde zu spät hier gewesen“, erklärte der Juso-Chef. Und noch eine klare Ansage gab es: „Wir müssen alles tun, um „Rechts“ keine Chance zu geben“.
Wie eingangs erwähnt, standen neben den wichtigen aktuellen Themen auch noch Ehrungen auf der Tagesordnung. Seit 20 Jahre sind Felix Kleideiter, Kerstin Hebing und Antonio Luis dabei. Tobias Purwin und Marike Weßling sind seit 10 Jahren in der SPD. Von den Jubilaren waren nur Felix Kleideiter und Kerstin Hebing anwesend und konnten so ihre Urkunde und die Glückwünsche von Johann Radstaak in Empfang nehmen.
Zu Beginn ging Bürgermeister Michael Carbanje und später auch Theo Beine auf die in diesem Jahr anstehenden Kommunalwahlen ein. Eigentlich hieß es in der Einladung, dass die Nennung der Kandidatinnen und Kandidaten zur Kommunalwahl 2020 vorgesehen war. Johann Radstaak verkündete aber nur, dass alle Wahlkreise, sowie auch die Reserveliste mit Kandidaten besetzt sind. Namen nannte er nicht.
Einig waren sich alle Beteiligte darin, dass die politische Landschaft verjüngt werden muss. Dies gelte für alle demokratischen Parteien. Politik, und in diesem Zusammenhang SPD-Politik, geht nicht ohne Nachwuchs. „Auf die Jugend können wir nicht verzichten, sie ist unser Zukunft“, erklärte Johann Radstaak.