Coronavirus! Es gibt wahrscheinlich nicht viele Menschen, die dieses Wort noch hören können. Bei vielen Unternehmen geht mittlerweile die Existenzangst um. Wohl dem, der trotz wegbrechens des Hauptgeschäftes Alternativen findet. Hierzu gehört auch Jürgen van Boxem. Der Isselburger Unternehmer produziert an seinem Firmensitz am Münsterdeich eigentlich Heimtextilien und Objektwäsche für Abnehmer in ganz Deutschland. Da in dem Geschäftszweig der Absatz aufgrund der Coronakrise aber weitgehend eingebrochen ist, stellt er nun Mund-Nasen-Masken her.
„Wir produzieren täglich ungefähr 2.500 Masken in unterschiedlichen Farben“, erklärte van Boxem. Es gibt sie in weiß, schwarz, naturfarben und naturfarben-gemustert und sind bei 60 Grad waschbar. Die weißen Masken vertragen sogar eine Waschtemperatur von 90 Grad.
Werbung dafür hat er nicht gemacht, sondern ein Unternehmen ist an ihn herangetreten. Ein zweites meldete sich mit dem gleichen Anliegen. Die Aufträge erfordern jetzt, dass alle Mitarbeiter gebraucht werden. Selbst Samstags wird gearbeitet. „Wir kommen nicht dazu einen Bestand aufzubauen, denn fast alles, was täglich hergestellt wird, geht auch gleich zu den Auftraggebern“, meint van Boxem und macht damit deutlich, dass man mit der produzierten Menge schon an die Kapazitätsgrenze stößt. Dabei scheut sich der Chef nicht, sich selbst an die Nähmaschine zu setzen, um bei der Herstellung zu helfen. Auch wenn die produzierten Masken gleich verpackt werden und zu den Kunden gehen, ist es trotzdem für Privatpersonen möglich, Masken in kleinen Stückzahlen zu erwerben.
Jürgen van Boxem hofft natürlich, dass „der Spuk“ bald vorbei ist und sich das Unternehmen wieder dem Hauptgeschäft widmen kann. Zuversichtlich, dass dies in nächster Zeit geschieht, ist er allerdings nicht. Skepsis eben, wie wohl bei allen Geschäftsleuten.