„Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich sehr freue, Sie endlich alle einmal persönlich wieder zu sehen. Videokonferenzen sind okay, aber persönlich ist es doch irgendwie besser“. So begrüßte Bürgermeister Michael Carbanje die Ratsmitglieder bei der ersten Sitzung während der Corona-Pandemie am vergangenen Donnerstag.
Die aktuelle Situation machte es nötig, die Sitzung in die Werther Stadthalle zu verlegen, da dort die vorgeschriebene Abstandsregel eingehalten werden konnte. Was die Tagesordnung betraf, waren es alles Punkte, für die zwingend eine Entscheidung gebraucht wurde, „um im Rathaus weiter arbeiten zu können“.
Durchweg niedrige Zahlen
Das Hauptaugenmerk seiner Rede legte Carbanje allerdings auf einen ganz anderen Punkt. Einmal danke sagen! Hierbei wies der Bürgermeister zunächst auf die, wie er sich ausdrückte, extremdynamischen Veränderungen seit Anfang März hin. Am 9. März wurde die erste infizierte Person in Isselburg registriert. Seit dem wurden 65 Quarantäne-Verordnungen verschickt. Bis heute haben sich 19 Personen mit dem Virus angesteckt. Davon sind 16 Personen wieder gesundet und leider auch zwei verstorben. „Bis heute haben sich die Zahlen in Isselburg durchweg gut entwickelt, dass heißt, wir hatten stetig eine vergleichsweise niedrige Zahl an Infizierten“.
Vernünftiges und solidarisches Verhalten
„Daher möchte ich ganz besonders heute den Bürgern und Bürerinnen unserer Stadt danken, die hier so vernünftig und vor allen Dingen solidarisch gehandelt haben“. Einen weiteren Dank richtete Michael Carbanje an die Mitarbeiter des Kreises und des Kreisgesundheitsamtes, die dort, so Carbanje, in den letzten Wochen Unbeschreibliches geleistet und de facto Tag und Nacht inklusive der Wochenenden gearbeitet haben.
Einigkeit unter den Bürgermeistern
Im weiteren Verlauf seiner Rede ging der Bürgermeister auch auf die hervorragende Zusammenarbeit mit Landrat Dr. Kai Zwicker ein. Zahlreiche Treffen auf Kreisebene hat es persönlich und auch per Videoschalte gegeben. Ein wichtiger Punkt war auch die Einigkeit der Bürgermeister aus den Kommunen. Alle waren sich darin einig, dass es keinen kommunalen Flickenteppich geben darf und in allen Kommunen die gleichen Bedingungen herrschen müssen.
Riesendank an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Und last but not least richtete Michael Carbanje auch einen riesengroßen Dank an seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerhalb der Verwaltung, „die in den letzten Wochen wirklich alles gegeben haben. Hunderte Anrufe der Bürger und Bürgerinnen wurden entgegengenommen und zahlreiche Fragen beantwortet“. Hierzu gehörten auch die externen Kontrollen und die Umsetzung des sich täglich ändernden Rechts. Die unter Quarantäne stehenden Personen wurden täglich, auch am Wochenende angerufen, um den aktuellen Gesundheitszustand zu erfragen. Diese Daten wurden dann an das Gesundheitsamt weitergegeben. Gleichzeitig musste natürlich auch im Rathaus das Abstandsgebot eingehalten werden. Seit zwei Wochen gilt zudem im Rathaus für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, sowie für die Besucher die Maskenpflicht.
Abbau von Überstunden und Resturlaub
Zusätzlich wurde versucht, alle möglichen Infektionsketten, besonders von gegenseitigen Vertretungen oder von Risikogruppen unter den Mitarbeitern zu trennen. „Innerhalb kürzester Zeit sind Laptops angeschafft worden, um zumindest die dringenden notwendigen Bereiche, wie Ordnungsamt, Standesamt, Stadtkasse oder Friedhofswesen auch von zuhause aus erledigen zu können“. In den Bereichen, die aufgrund der eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten der Rathäuser weniger zu tun haben, wurde Überstundenabbau und Verbrauch von Resturlaubstagen angeordnet.
Fotos: Frithjof Nowakewitz