Es summte mächtig, als Monika Westerhoff-Boland heute Morgen das Schweizer Häuschen aufschließen wollte. An einem hohen Baum, etwa zwischen dem Kisok und der Brücke zum Schweizer Häuschen hatte sich ein ganzes Bienenvolk niedergelassen, was nicht ganz unproblematisch für die Bienen selbst, aber auch für die Besucher ist.
Eigentlich ist da guter Rat teuer. In diesem Fall nicht, denn Jörg Werner, ein Imker aus Bocholt, der von seiner im Park beschäftigten Ehefrau informiert wurde, machte sich auch sofort auf den Weg in die Anholter Schweiz. Nach eiener kurzen Beratung mit Christian Boland kamen die Beiden zu dem Schluss, die Feuerwehr in Bocholt zu benachrichtigen, da diese über einen großen Hubwagen verfügt. Ziel der ganzen Aktion war, den ganzen Bienenschwarm einzufangen, der wie eine Traube an dem Baum hing. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr wurde Christian Boland in Imkerkleidung gesteckt. Jörg Werner erklärte die Vorgehensweise. Die Tiere müssen aus einer Sprühflasche mit normalem Wasser besprüht werden. Damit verlieren sie ihre Flugfähigkeit, so dass der ganz Pulk eingefangen werden kann. Der ganze Schwarm, der Imker sprach in diesem Fall von mehreren tausend Bienen, kommt dann in eine Box. Darin können die Tiere dann auch transportiert werden.
Als ob sie es geahnt hätten – Kurz bevor Boland und ein ebenfalls eingekleideter Feuerwehrmann den Korb besteigen wollten um sich zu dem Schwarm hochhieven zu lassen, machte sich der auf und davon. Trotzdem ließen sich Boland und der Bocholter Feuerwehrmann noch hochfahren, um zu schauen, ob auch alle Bienen verschwunden waren. Allerdings verschwanden die Tiere nicht gänzlich, sondern ließen sich einige hundert Meter entfernt an einem Baum außerhalb des Parkgeländes nieder.
Nach einer intensiven Begutachtung an der neuen Stelle entschieden sich Christian Boland und Jörg Werner, die Tiere dort zu belassen. Auch die beiden Feuerwehrmänner stimmten dem zu, da sie dort auf dem unbefestigten Waldweg ihr Fahrzeug bei einem möglichen Eisatz nicht stabiliseren konnten. Für die beteiligten Personen war der Ausgang des Einsatzes eher unbefriedigend. Und ob der Tag für Bienen gut ausgehen würde, bezweifelte Jörg Werner. Da die Tiere ja aus irgendeinem Bienenstock entwichen sind, könnten nun Nahrungsmangel und Fressfeinde wie Wespen oder Hornissen zum Tod der Tiere führen.
Fotos: Frithjof Nowakewitz