Ab heute gelten verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen

Ab heute treten verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen gemäß „Gefährdungsstufe 2“ in Kraft. Grund dafür ist die „7-Tage-Inzidenz“, also die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen. Sie hat gestern den Grenzwert von 50 überschritten.

Bis auf Weiteres gelten damit folgende Regelungen:

  • Maskenpflicht am Sitz- und Stehplatz bei Konzerten, Aufführungen und sonstigen Veranstaltungen und bei Versammlungen in geschlossenen Räumen sowie für Zuschauer bei Sportveranstaltungen – darüber hinaus hinaus wird überall dort, wo der Mindestabstand von 1,50 m nicht eingehalten werden kann, das Tragen einer Maske dringend empfohlen – das gilt insbesondere für die Fußgängerzonen
  • Begrenzung der Zahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen (Sport, Theater, Kino usw.) auf 100 Personen ab 4. Tag der Feststellung der „Gefährdungsstufe 2“, wenn kein besonderes Konzept beim Gesundheitsamt vorgelegt wurde (damit wäre sonst eine Teilnehmerzahl bis 500 im Freien bzw. 250 Innenraum möglich)
  • Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum (Straßen, Plätze, Grünanlagen u.ä.) auf maximal 5 Personen oder wie bisher Personen aus 2 häuslichen Gemeinschaften oder ausschließlich Verwandte in gerader Linie sowie Geschwister, Eheleute, Lebenspartner
  • Sperrstunde zwischen 23 und 6 Uhr für Gastronomiebetriebe sowie für den gleichen Zeitraum ein generelles Verkaufsverbot von Alkohol
  • Beschränkungen der Teilnehmerzahlen für Feste aus herausragendem Anlass auf 10 Teilnehmer im öffentlichen Raum (z. B. Gaststätten). Zudem wird dringend empfohlen, Treffen in privaten Räumen auf ein Minimum zu beschränken.

Über den nachfolgenden Link gelangt man zu einer Frage- und Antwortliste (FAQ) des Landes NRW, die sich insbesondere mit den Neuregelungen befasst: https://www.land.nrw/de/wichtige-fragen-und-antworten-zum-corona-virus#ef504a2 Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus im Kreis Borken liegt heute (22.10.2020) bei 1.786. Davon sind 1.396 Personen inzwischen gesundet. Gestern ist leider ein 84-jähriger Bocholter im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben. Zu diesem schmerzlichen Verlust spricht Landrat Dr. Kai Zwicker den Angehörigen sein tiefempfundenes Beileid aus. Damit sind 42 Todesfälle seit Beginn der Corona-Pandemie zu verzeichnen. Infiziert sind derzeit im Kreisgebiet 348 Personen.

Die Daten vom Vortag haben sich gegenüber der gestrigen Meldung durch Nachmeldungen leicht verändert. Die „7-Tage-Inzidenz“, also die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen, beträgt laut Meldewert des Landeszentrums Gesundheit (https://www.lzg.nrw.de/inf_schutz/corona_meldelage/index.html) 53,1. Der vom Kreisgesundheitsamt Borken berechnete Inzidenzwert beläuft sich aktuell auf 55,7 pro 100.000 Einwohner.

Angesichts der deutlich gestiegenen Infektionszahlen appelliert Landrat Dr. Kai Zwicker an die Bevölkerung, dass alle ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten zu haben. Jeder Einzelne sei gefordert, sich achtsam zu verhalten und Kontakte zu reduzieren. Dazu zähle vor allem, sich konsequent an die „AHA+L-Regel“ – Abstand, Hygiene, Alltagmaske und Lüften – zu halten. Zur Situation in den Krankenhäusern im Kreisgebiet, die COVID-19-Patienten behandeln, liegen dem Kreis heute (22.10.2020) folgende Informationen des Klinikums Westmünsterland für dessen Krankenhaus-Standorte vor. Stationär behandelt werden derzeit 13 Patienten, 4 davon befinden sich auf der Intensivstation. 70 Intensivbetten stehen aktuell im Bereich des Klinikums Westmünsterland zur Verfügung, 23 können noch ergänzt werden. Im St. Antonius-Hospitals Gronau werden derzeit 11 Patienten, 1 davon auf der Intensivstation, behandelt. Ingesamt stehen dort 16 Intensivbetten zur Verfügung, 7 können ergänzt werden. Hinweis für Reiserückkehrer aus Risikogebieten: Die CoronaEinreiseVerordnung des Landes NRW wurde geändert. Mit der ab 07.10.2020 gültigen Fassung gilt nun: Personen, die weniger als 24 Stunden in einem Risikogebiet (zum Beispiel in den Niederlanden) waren, müssen sich nicht mehr beim Gesundheitsamt melden.

Grenzpendlerinnen und -pendler müssen sich einmal beim Gesundheitsamt melden, dazu gibt es unter https://kreis-borken.de/coronareise-grenzpendler ein separates Formular, in dem sie ihre Daten erfassen können. Personen, die länger in einem Risikogebiet gewesen sind, müssen sich beim Kreisgesundheitsamt melden. Dazu können sie ein im Internet unter https://kreis-borken.de/coronareise hinterlegtes Formular nutzen. Zudem müssen sie sich laut Corona-Einreise-Verordnung unverzüglich in häusliche Isolation begeben. Sie müssen dann solange in häuslicher Absonderung bleiben, bis sie dem Kreisgesundheitsamt ein negatives Testergebnis vorgelegt haben. Angesichts der aktuellen Lage rät das Gesundheitsamt, Reisen in die Risikogebiete zu unterlassen.

Vor diesem Hintergrund ruft Landrat Dr. Kai Zwicker die Bevölkerung auf, von nicht notwendigen Fahrten in die benachbarten Niederlande abzusehen. Die Telefon-Hotline des Kreisgesundheitsamtes Borken für medizinische Fragen zum Coronavirus (auch zur Testung) ist unter der Rufnummer 02861/681-1616 freigeschaltet. Montags bis freitags ist sie von 8.30 bis 16 Uhr und samstags von 14 bis 17 Uhr zu erreichen. Die Patientenhotline der Kassenärztlichen Vereinigung unter Tel. 116117 ist rund um die Uhr besetzt.

Um auch angesichts der zahlreichen Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer schnellstmöglich zu Testergebnissen zu kommen, sind die Öffnungszeiten der „Zentralen Abstrichstelle“ angepasst worden: Dort werden jetzt von montags bis freitags zwischen 10 und 20 Uhr Abstriche gemacht – wichtig dabei: Die Anmeldung dort erfolgt nur durch das Kreisgesundheitsamt.

Text: Kreis Borken