Von der Anholter Schweiz in die USA – Dachskinder leben jetzt in Florida

Was schon länger geplant war, wurde nun verwirklicht. Zwei Dachs-Mädchen aus der Anholter Schweiz haben zu Wochenbeginn ihre weiter Reise nach Florida in die USA angetreten. Ziel war „Zooville USA“ in Plant City, eine Stadt ca. 30 Meilen östlich von Tampa.

Tierpflegerin Patty Bijlsma verabschiedet sich von einem Dachs (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Vergangenen Montag wurden die beiden ca. 10 Monate alten Dachskinder per Kescher eingefangen. Das gestaltete sich wohl nicht ganz so einfach. „Bei dem ersten Dachs ging es ganz einfach, aber bei dem zweiten hat es doch eine ganze Stunde gedauert, bis wir ihn hatten“, erklärte Patty Bijlsma, Tierpflegerin im Biotopwildpark Anholter Schweiz. Beide Tiere kamen jeweils in eine Transportbox, die extra aus Florida geschickt wurden und von Christian Boland erst mühsam zusammengebaut werden mussten. Per Transporter ging es zum Cargo-Bereich des Frankfurter Flughafens. Gestern Morgen um zehn Uhr ging es per Direktflug nach Miami. Von dort wurden die Dachse per Auto in das ca. 240 Meilen entfernte Plant City gebracht.

Die neue Heimat der beiden Dachskinder liegt nun im sonnigen Florida (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Für den Laien stellt sich die Frage, ob es denn in den USA keine Dachse gibt und ob deswegen solche Tiere aus der Anholter Schweiz importiert werden müssen. Doch, in den USA gibt es Dachse. Allerdings nicht solche, wie es sie hier in Europa gibt. „Die in Amerika sehen ganz anders aus“, erklärte Patty Bijlsma. Die Einrichtung in Plant City gilt auch als Lehrzoo. Dort leben Tiere der unterschiedlichsten Art. Ab jetzt eben auch Dachse, deren Geburtsort die Anholter Schweiz ist. Im Übrigen waren die beiden Dachse hier noch namenlos. Das hat sich jetzt geändert. Mit Fiona und Ferny werden die beiden Tiere zukünftig von Besuchern im Zooville USA begrüßt werden.

Wie kommt nun ein amerikanischer Zoo dazu, sich gerade an die Anholter Schweiz zu wenden. „Ob die einen Tipp von hiesigen Tierparks bekommen haben, oder ob die uns über´s Internet gefunden haben, weiß ich nicht“, erklärte Monika Westerhoff-Boland und ergänzte, dass die ganze Sache mit einem enormen Papieraufwand verbunden gewesen ist.

Was gibt es sonst neues aus dem Biotopwildpark? Im kommenden Jahr werden die drei Luchskinder in Polen nach einer dortigen Quarantänezeit in die Wildnis entlassen. Der vor einigen Wochen aus Amsterdam gekommene Alpensteinbock hat sich, so Monika Westerhoff-Boland, gut eingelebt. Was die Öffnungszeiten an den Feiertagen betrifft, hat sich im Verhältnis zum Vorjahr nicht viel geändert. Am 24. Dezember können Eltern mit ihren Kindern den Park besuchern, um die Zeit bis zur Bescherung ein wenig zu überbrücken. Die jährliche Bescherung für die Tiere am Heiligen Abend muss allerdings coronabedingt ausfallen. Auch am zweiten Weihnachtstag bietet sich ein Spaziergang in der Anholter Schweiz an. Am ersten Feiertag, 25. Dezember, bleibt der Park geschlossen.