Ist die Firma Isselguss, oder die Isselburger Hütte, wie das Unternehmen noch immer genannt wird, ein Corona-Hotspot? Nimmt man die steigende Zahl der Neuinfektionen und die aufkommende Kommentarflut in den sozialen Medien, könnte man dies annehmen. Allerdings sehen Dirk Engels, Geschäftsführer der Firma Isselguss, und auch der Kreis Borken das nicht so.
„Wir haben ein sorgsam erstelltes Hygienekonzept, haben Abstandsregeln, Maskenpflicht und in den Produktionshallen keinen Begegnungsverkehr“, erklärt Dirk Engels im Gespräch. Er macht deutlich, dass schon bei dem geringsten Verdacht einer Infektion nicht nur der betreffende Mitarbeiter, sondern gleich die ganze Abteilung durch das Deutsche Rote Kreuz getestet wird. „Wir wollen die Schnelltests nicht selbst machen, um den Verdacht der Vertuschung gar nicht erst aufkommen zu lassen“, berichtet der Geschäftsführer. Außerdem habe, so Engels, das DRK die richtigen Kanäle zum Gesundheitsamt, um positive Testergebnisse zeitnah und direkt dorthin zu übermitteln.
Engels erklärt, dass das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter hat – die meisten davon im Mehrschichtsystem. „Bis zum Freitag der vergangenen Woche hatten wir überhaupt keine Infizierten. Erst bei der Testung am Montag wurden drei Personen positiv getestet“. Allerdings haben die drei Personen ihren Wohnsitz nicht in Isselburg, sondern im Kreis Wesel. Demzufolge fallen sie auch nicht in die „Isselburger Statistik“ des Kreises. Dies bestätigte auf Anfrage auch Ellen Bulten, Pressesprecherin beim Kreis Borken. „Positiv getestete Personen werden statistisch immer dort geführt, wo sie ihren ständigen Wohnsitz haben“. Am Mittwoch wurden zwei weitere Mitarbeiter positiv getestet. Hinzu kommt noch ein Familienmitglied eines positiv Getesteten. Alle kommen aus Isselburg und erschienen auch als Neuinfektionen in der Mittwoch-Statistik. Dies bestätigte Ellen Bulten nach Rückfrage beim Gesundheitsamt.
„Wir haben aktuell nun natürlich eine ziemlich hohe Testdichte, die wir auch weiter fortführen werden – in der jetzigen Situation sogar täglich“, meint Dirk Engels, ergänzt aber, dass, sobald es keine Neuinfektionen mehr gibt, die Intensität wieder etwas heruntergefahren wird. Insgesamt wird schon seit dem vergangenen Herbst situationsbedingt getestet.