Werth soll neues Schulgebäude erhalten

Alle Ratsmitglieder waren sich darin einig, dass der Schulstandort erhalten und verbessert werden soll. Nur der Weg dahin löste Diskussionen aus. Vor allem FDP und CDU lagen in ihren Meinungen, wie man dieses Ziel erreichten will, ziemlich weit auseinander. Kevin Schneider (FDP) forderte einen Neu-, bzw. Ersatzbau, die CDU mit Fraktionschef Frank Häusler plädierte für eine Sanierung des Altgebäudes

Grund für die Diskussionen waren – wie meist üblich – die Kosten. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Preis für die von einem Bauingenieur angedachten Sanierungskosten von rund einer Million Euro weit unter dem Preis für einen Neubau von knapp sechs Millionen Euro liegen, den die Firma REM Assets veranschlagt hat. Die FDP kritisiert das Sanierungskonzept, weil dabei der benötigte Platzbedarf nicht gedeckt wird und sich zudem „moderne pädagogische Konzepte“ in der bestehenden Gebäudestruktur nur schwer umsetzen ließe. Dies hatte auch Schulleiter Oliver Skukies im zuständigen Fachausschuss anklingen lassen.

Hat das alte Schulgebäude in Werth bald ausgedient? (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Die Ratssitzung am vergangenen Mittwoch sollte nun die Entscheidung für die eine oder andere Variante bringen. Hierbei standen zunächst Frank Häusler und Mario Deckers (FDP) im Mittelpunkt, lieferten sich die beiden doch ein kleines Geplänkel. CDU-Chef Häusler warf der FDP vor, „Verwirrung zu stiften und den politischen Gegner aufmischen zu wollen“. Deckers stellte die Frage in den Raum, ob die CDU den Schulstandort Werth überhaupt erhalten wolle, „oder ganz andere Interesse habe“. Laut wurde es, als CDU-Mann Kurt Istemaas Schneider vorwarf, die Kosten völlig außer Acht zu lassen. „Niemand von den Ratsmitglieder ist für eine Schulschließung, aber ein Neubau ist einfach zu teuer. Lasst uns die Schule sanieren und gut ist es“.

Sitzungsunterbrechung bring Abkühlung

Eine Sitzungsunterbrechung sorgte dann erstens für emotionale Abkühlung und zweitens für fraktionsinterne Diskussionen. Nach der Unterbrechung brachten sich alle Fraktionen noch einmal zu Gehör. Die CDU blieb bei ihrem Standpunkt, einen Neubau abzulehnen und einer Sanierung des Altgebäudes zuzustimmen. Uwe Übelacker plädierte für den Neubau, wollte aber, dass eine Arbeitsgruppe, auch mit Mitgliedern der Lehrer- und Elternschaft enthalten soll, in die Konzepterstellung einbezogen werde. Auch Felix Kleideiter, Fraktionschef der SPD erklärte sich mit einem Neubau einverstanden, wollte aber, dass die Verwaltung unbedingt in regelmäßigen Abständen über den Ist-Zustand des Projektes berichten soll. Kevin Schneider machte noch einmal deutlich, dass ein Neubau die beste Lösung sei, zumal man dann keine Übergangslösung für den Unterricht benötige und man bei einem Neubau auch „beste energetische Zahlen erhalte“. Mit der Einfügung der beiden Ergänzungen der Grünen und der SPD könne er, so Schneider, gut leben.

Namentliche Abstimmung

Stefan Schweers (CDU) beantrage eine namentliche Abstimmung. Das Ergebnis war dann denkbar knapp: mit 13 Ja- und 12 Nein-Stimmen, sowie 2 Enthaltungen wurde der Antrag der FDP angenommen und der Neubau des Grundschulgebäudes in Werth beschlossen. Während die SPD und die FDP geschlossen für einen Neubau waren, gab es bei CDU und Grüne keine Fraktionseinigkeit. Bei der CDU gab es 10 Mal ein Nein, einmal ein Ja und eine Enthaltung. Bei den Grünen stimmten drei Ratsmitglieder für einen Neubau, einmal gab es ein Nein und auch eine Enthaltung. Bürgermeister Michael Carbanje votierte gegen einen Neubau.