Auch in diesem Jahr kein Schützenfest in Werth – Reinhold Lensing ist neuer Oberst

Die zwei wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung bei der Generalversammlung des Werther Schützenvereins waren wohl die Wahl eines neuen Oberst und die Schützenfestplanung. Der Beginn der Sitzung verzögerte sich ein wenig, da sich alle anwesenden Mitglieder in eine „Corona-Liste“ eintragen mussten. Dies dauerte seine Zeit, denn ca. 50 Vereinsmitglieder hatten sich im Freien hinter der Stadthalle eingefunden. Dementsprechend fiel auch die Begrüßung durch Oberst Helmut Schneider aus: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei einer Generalversammlung jemals so viele Mitglieder anwesend waren“

Zunächst standen die üblichen Berichte aus der Vorstandsarbeit und den Finanzen auf der Tagesordnung. Das der Jahresbericht des Vorstands nicht sehr lang war, lässt sich aus der ereignislosen Coronazeit leicht nachvollziehen. Auch der Bericht zu den Finanzen hatte nichts Spektakuläres. Danach kam der Punkt „Neuwahlen“, zu dem Oberst Helmut Schneider die Versammlungsleitung an Andre Ratering übergab. Das hatte seinen Grund, denn Schneider hatte für sich entschieden, das Amt des Oberst aufzugeben. „Ich war 29 Jahre im Vorstand und davon 14 Jahre Oberst, jetzt ist es gut gewesen“, erklärte Schneider. Bevor er seinen Stuhl räumte, dankte er den Vorstandskollegen und den Mitglieder für die immer währende Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. „Jetzt muss ich erstmal schlucken“, erklärte Schneider sichtlich gerührt, denn mit Johann Radstaak stellte er einen Mann heraus, mit dem die Zusammenarbeit in vielerlei Hinsicht wohl außergewöhnlich war. Darauf hin erinnerte Konrad Hübers an die Verdienste des scheidenden Oberst. Die Versammlungsteilnehmer dankten Helmut Schneider mit stehendem Applaus. „Ich muss mich bei euch für die tolle Unterstützung bedankten“, meinte er mit den Tränen kämpfend.

Reinhold Lensing löst Helmut Schneider als Oberst ab

Helmut Schneider (rechts) übergibt das Amt des Oberst an Reinhold Lensing (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Als Nachfolger wurde Reinhold Lensing vorgeschlagen, der dann auch einstimmig gewählt wurde. Auch die Position des Geschäftsführers musste neu besetzt werden. Simon Föcking übergab nach dem einstimmigen Votum der Mitglieder diese Position an Burkhard Schneider. Als zumindest zweitwichtigster Punkt stand das anstehende Schützenfest zur Debatte. Schon im Vorfeld hatte es um „machen oder nicht machen“ Diskussionen gegeben. Grund war, dass der Vorstand das Schützenfest komplett durchgeplant hatte. In diese Planungen waren auch das amtierende Königspaar, Dirk Giesing und Silke Opitz, sowie der gesamte Thron involviert. Es sollte nicht, wie gewohnt, im August stattfinden, sondern vom 24. bis 26. September.

Auch 2021 gibt es kein Schützenfest in Werth

Kassierer Frank Dunkerbeck verkündete das Aus für das diesjährige Schützenfest (Bild: Frithjof Nowakewitz)

Aber auch diese Planung wurde letztendlich wieder verworfen. Frank Dunkerbeck erklärte, dass man nicht sicher sein könne, dass der niedrige Inzidenzwert aufgrund der neuen Delta-Variante bestand habe. „Der Wert muss unter zehn bleiben, um das Schützenfest zu feiern, erklärte Dunkerbeck und ergänzte, dass man das Fest nicht zwei Wochen vorher wieder absagen könne, wenn der Wert dann auf über zehn steige. „Da bleiben wir auf einen mittleren vierstelligen Betrag sitzen und das können wir nicht verantworten“. „Deshalb“, so Dunkerbeck, „werden wir auch in diesem Jahr kein Schützenfest feiern“. Allerdings steht fest, dass am 7. August eine Kranzniederlegung am Ehrenmal erfolgt. Außerdem erklärte der neue Oberst, Reinhold Lensing, dass das 500-jährige Jubiläum, dass eigentlich schon 2020 gefeiert werden sollte, nicht unter den Tisch fallen wird.Von der Absage des Schützenfestes ist das Kinderschützenfest nicht betroffen. Es findet am 4. September statt. Zum einen gibt es dabei nicht so viele Teilnehmer und zum anderen findet das Fest im Wesentlichen im Freien statt.