Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr der Stadt Isselburg war in mehrfacher Hinsicht schon außergewöhnlich. Zum einen fand sie nicht wie sonst im Werther Feuerwehrgerätehaus, sondern im PZ der Hauptschule statt. Außerdem war Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel, der seit September 2019 im Amt ist, erstmalig bei einer Jahreshauptversammlung in Isselburg.
Stadtbrandmeister Markus Berning begrüßte zu Beginn mit Bürgermeister Michael Carbanje, Sascha Heister und Frank Schaffeld die Mitglieder der Verwaltung, sowie aus der Politik Frank Häusler (CDU), Kevin Schneider (FDP), Felix Kleideiter (SPD) und Christiane Wiesner (Bündnis 90/Die Grünen). Anschließend verlas Geschäftsführer Marcel Drunagel den Jahresbericht. Hierbei ging er im Wesentlichen auf die Einsätze ein, die den Wehrleuten und wohl auch der Öffentlichkeit noch in guter Erinnerung sind. Dazu zählen ganz sicher auch der Brand einer Maschinenhalle an der Reeser Straße, der Brand eines Daches an einem Einfamilienhaus in Heelden und vor allem der Brand auf dem Speditionsgelände am Stromberg in Isselburg. Insgesamt, so Drunagel, wurden die drei Löschzüge in 2020 zu insgesamt 83 Einsätzen gerufen, die sich auf 21 Brandeinsätze und 62 Hilfeleistungen verteilten. Auch die Arbeitsbedingungen unter Coronabedingungen waren ein Thema. Vieles konnte nur in kleinen Gruppen erledigt werden, oder musste ganz abgesagt werden. Hierzu zählten auch Lehrgänge und Leistungsnachweise.
Nach dem Jahresbericht stellte Marcel Drunagel auch die Situation um die Finanzen dar. Die Kassenprüfer attestierten ihm eine einwandfreie Kassenführung und beantragten die Entlastung des gesamten Vorstandes. Diese wurde auch einstimmig gewährt. Das war dann auch die letzte Amtshandlung von Marcel Drunagel als Geschäftsführer. Im Vorfeld hatte er schon erklärt, für die Position nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Als sein Nachfolger wird nun Tobias van Wahsen vom Löschzug Anholt die Geschäftsführung übernehmen.
Stadtbrandmeister Markus Berning und sein Stellvertreter Oliver Kiefmann leiten die Feuerwehr der Stadt Isselburg seit sechs Jahren. Nach dieser Zeit endet turnusmäßig ihre Dienstzeit. Aus diesem Grunde fand vor der eigentlichen Jahreshauptversammlung eine Anhörung statt, an der die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden ihre Meinung zur Leitung sagen konnten. Dies sieht das Gesetz so vor. Hierzu verließen Berning und Kiefmann kurzzeitig das PZ. Die Anhörung wurden von Bürgermeister Michael Carbanje und Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel geleitet. Augenscheinlich gab es aus den Reihen der Feuerwehrleute nur ein positives Feeback, so dass sie dem Bürgermeister empfahlen, beiden weiterhin das Vertrauen auszusprechen. Markus Berning und Oliver Kiefmann werden damit auch für die nächsten sechs Jahre die Leitung der Feuerwehr übernehmen.
Kreisbrandmeister richtete seien Gratulation nicht nur an Berning und Kiefmann, sondern auch an Bürgermeister Michael Carbanje. “Meine herzlichen Glückwünche an Sie für solch eine Feuerwehrleitung”. Carbanje bestätigte dann auch die überaus gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehrleitung, die von Vertrauen und Respekt geprägt sei. “Herzlichen Dank an euch und auf die nächsten sechs Jahre”. Der Bürgermeister ging in seiner Rede auf die Schwierigkeiten ein, die durch die Coronapandemie entstanden. Er betonte aber auch, wie sehr Politik und Verwaltung die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute wertschätzen.
Dies zeige dem Bürgermeister zufolge auch die Investitionen, um eine gut ausgestatte Wehr vorzuhalten. So so sind in 2019 Ausrüstungen, wie etwa Schnürstiefel, Helme, Feuerschutbekleidung, Uniforme im Gesamtwert von ca. 300.000 Euro angeschafft worden. Weitere technische Anschaffungen, wie etwa Wärmebildkameras, Systemtrenner und Absturzsicherungen, kamen in 2020 hinzu. Und auch 2021 werden weitere Investitionen folgen. Zudem wird in Kürze ein Vergabeverfahren für zwei Mannschaftstransportwagen für die Einheiten Anholt und Isselburg durchgeführt. Aufgrund des Alters der Fahrzeuge – das Anholter Fahrzeug ist mittlerweile 31 Jahre alt – sind die Anschaffungen wohl auch dringend nötig. Ein Thema der Rede des Bürgermeisters war auch der Neubau des Isselburger Feuerwehrgerätehauses am Münsterdeich. “Mittlerweile wurde ein Grundrissentwurf erarbeitet, der in Abstimmung mit der Wehrleitung die Anforderungen im Einsatzfall erfüllt, zukunftsfähig ist und vor allem Sicherheit für die Kameradinnen und Kameraden gewährleistet”. Hierbei verkündete Michael Carbanje auch, dass die vorübergehende Unterbringung während der Bauphase nicht – wie angedacht – der Bauhof ist, sonder das Gelände des ehemaligen Dachdeckerbetriebes an der Werther Straße sein wird.
Grußworte sprachen auch die vier Vertreter der politischen Parteien. Alle waren froh, dass es mit dem Gerätehaus nun endlich voran ging. Kevin Schneider mahnte mit Blick auf den bislang schleppenden Verlauf bei der Verwaltung mehr Tempo an. Felix Kleideiter sähe es als gutes Zeichen, das alte Pfarrhaus bereits jetzt abzureißen. “Damit die Leute sehen, dass sich da endlich was tut”. Dem widersprach Stadtbrandmeister Markus Berning: “Das sollte erst abgerissen werden, wenn wir umgezogen sind, denn sonst müsse die Alarm- und Ausrückeordnung immer wieder angepasst werden, da die Baustelle direkt vor dem Eingang (und der Ausfahrt) des jetzigen Feuerwehrhauses liegt. “Dies wäre auf keinen Fall ratsam und würde von der Feuerwehr abgelehnt”
Auf der Tagesordnung standen auch Ehrungen für langjährige Mitglieder. Die wurde aus gutem Grund dieses Mal vom Bürgermeister vorgenommen, denn auch Wehrleiter Markus Berning war einer derjenigen, der der Feuerwehr seit 35 Jahre angehören. Dazu kamen dann noch Thomas Opitz und Andrea Just, alle von der Einheit Werth. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Thomas Freund, Stefan Hebing, Marcel Gronau (alle Einheit Anholt), Marcel Drunagel, Christian Moschüring, Marcel Bröring und Heiko Nienhaus (alle Einheit Werth) ausgezeichnet. Ihr 10-jähriges Dienstjubiläum feierten Sebastian Köcher, Maximilian Wengert, Gerd Derrez, Kevin-Peter Derrez und Marek Tiemeßen.