„Das ist Wahnsinn – Respekt Anna“, erklärte Monika Westerhoff Boland in ihrer Rede anlässlich der gestrigen Eröffnung des Restaurants „Almruhe“ ihrer Tochter Anna. Insgesamt zehn Monate dauerte die Errichtung des Gebäudes, dass nur wenige Meter neben dem Eingang zur Anholter Schweiz entstanden ist. Zur Eröffnung kamen viele Gäste, die im Leben von Anna Boland eine Rolle spielten. So überbrachten Jörg und Peter Brune vom Restaurant der Wasserburg Anholt ihre Glückwünsche. Dort hatte Anna ihre Ausbildung zur Köchin absolviert. Auch Weggefährten aus Düsseldorf, Heidelberg und Neuseeland ließen es sich nicht nehmen, zur Eröffnung zu gratulieren. Überraschungsgast war Sternekoch Jean-Claude Bourgueil, der in Düsseldorf-Kaiserswerth das Nobel-Restaurant „Im Schiffchen“ betreibt. Auch dort hat Anna Boland ihre Fußabdrücke hinterlassen.
Erbprinz Emanuell zu Salm-Salm machte in seiner Rede deutlich, worum es bei dem Projekt geht. „Familien sind das, was wir brauchen. Erfolgreiche Familien bringen uns Wohlstand. Familien sind Erfolgsgeschichten – daher war es für mich keine Schwierigkeit die neue Anholter Schweiz zu unterstützen“. Wie der Erbprinz betonte, waren „wir mit viel Herzblut“ dabei. In diesem Zusammenhang lobte er die problemlose Zusammenarbeit mit dem Kreis, mit der Stadt und auch mit den vielen Handwerksbetrieben.
Bürgermeister Michael Carbanje betonte, dass der zeitliche Ablauf vom ersten Gespräch bis zur Fertigstellung mehr als bemerkenswert ist. „Vom Bauantrag Mai 2020 über den Baubeginn Ende 2020, dem Winter zu Beginn 2021, der die Bautätigkeit einige Zeit ruhen ließ, bis zur Fertigstellung jetzt im September haben alle Beteiligten hervorragende Arbeit geleistet“, erklärte der Bürgermeister.
Monika Westerhoff-Boland plauderte anschließend, wie sie es selbst beschrieb, ein bisschen aus dem Nähkästchen. „Mit vier Jahre begann für Anna die Leidenschaft zum Kochen“, erzählte Mutter Monika. Dabei musste die Tochter zu Anfang immer noch einen Stuhl an den Herd stellen, um in die Töpfe zu schauen. „Mit Sieben schrieb sie ihre erste Speisekarte und mit 12 erstellte Anna mit ihrem Onkel Frank ihr erstes kalte Buffet“. Das erste richtige Gericht war wohl Rouladen mit Schokoladensoße. Das nicht immer alles glatt lief und die daraus entstanden Folgen erklärte Monika Westerhoff-Boland so: „Wir waren wohl die Ersten, bei denen sicherheitshalber Brandmelder installiert wurden“.
Mit der Empfehlung, dass Anna Boland ihre Ausbildung im Restaurant der Wasserburg Anholt absolvierte, öffnete sich unter anderem auch die Tür bei Sternkoch Jean-Claude Bourgueil. „Im Schiffchen“ in Kaiserswerth blieb sie zwei Jahre. Der Sternekoch bezeichnete sie damals als Rohdiamant. Die Tour ging über einige Stationen in Deutschland bis nach Neuseeland. Nach nur einem Jahr kam Anna dann zurück. Nicht weil sie keine Lust mehr auf die weite Welt hatte, sondern weil im Schweizer Häuschen Personalnot herrschte. „Ab da war klar, dass der Traum einer möglichen Karriere als Sterneköchin beendet ist“.
Jetzt führt Anna Boland das Restaurant Almruhe und ist Teil der Anholter Schweiz. Symbolisch erhielt sie von ihrer Mutter den Schlüssel und die Geldkassette des Schweizer Häuschens.
Ab heute ist das Restaurant Almruhe für Gäste geöffnet. Dienstags bis donnerstags kann man die Speisen und das Ambiente, dass eine Mischung aus Moderne und Rustikalem ist, von 11 bis 19 Uhr genießen. Von Freitag bis Sonntag ist das Restaurant von 11 bis 20:30 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag.