Alle drei Jahre wird vom Kreis Borken der „Felix Sümmermann Preis“ an Vereine, Institutionen oder auch Einzelpersonen vergeben, die sich Verdienste um die Denkmalpflege im Kreis Borken erworben haben. In diesem Jahr erhielt der Heimatverein Werth den Preis, weil er sich seit Jahrzehnte für die in der Region bedeutende Turmwindmühle in Werth einsetzt.
Wie der Vorsitzende des Heimatvereins, Hermann van Thiel“ erzählt, hatten sich 14 Vereine um den Preis beworben. Die Verantwortlichen im Heimatverein hatten für ihre Bewerbung eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet, die offensichtlich die Juroren überzeugte. Federführend für die Bewerbung waren neben Hermann van Thiel auch Wolfgang Willmer, Johann Radstaak und Janina Metheling.
Powerpoint-Präsentation macht Eindruck
In der Präsentation gingen sie auf das Alter und die Geschichte der Mühle, sowie auf die Alleinstellungsmerkmale ein, wie etwa der Binnenkrüher (Binnendreher), der das Drehen der Mühlenkappe mit den Flügeln in den Wind vom inneren der Mühle ermöglicht. In die Bewerbung floss auch mit ein, dass die Mühle Ziel von Grundschulklassen, weiterführenden Schulen, sowie vielen Einzelpersonen, darunter auch Historiker und Denkmalpfleger aus den benachbarten Niederlanden ist, die von und mit Johann Radstaak eine Mühlenführung buchen, oder im Rahmen von Infoveranstaltungen durch die Mühle geführt werden. Ein weiteres Argument für die Juroren war wohl auch, dass die Mühle als älteste Mühle mit dem noch vollständig erhaltenem historischer Mahltechnik von 1554 bezeichnet werden kann.
„Es war bei der Siegerehrung ziemlich spannend, weil die Preise von unten nach oben vergeben wurden“, erzählt Hermann van Thiel. Zuerst kamen die Preisträger, die mit jeweils hundert Euro ausgezeichnet wurden. „Dann kam der dritte Preis – und wir waren nicht dabei – dann der zweite Preis, da waren wir auch nicht dabei, da war klar, dass wir mit unserer Präsentation den ersten Preis erhalten“, freute sich der Vorsitzende. Und der erste Preis wurde immerhin mit 2.500 Euro dotiert. Birgit Breloh vom LWL-Amt für Denkmalpflege, die auch die Laudation hielt, begründet die Auszeichnung damit, dass der Heimatverein Werth sich seit Jahrzehnten engagiert und vorbildlich die für die Region bedeutende „Turmwindmühle Werth“ erhält, restauriert und touristisch erschließt.
„Die Mühle ist ein Schmuckstück
Hermann van Thiel machte klar, wie das Geld verwendet wird. „Das wird natürlich in die Pflege der Mühle investiert“. Wolfgang Willmer, selbst ausgebildeter Windmüller hat zur Werther Windmühle ein klare Meinung: „Die Mühle in Werth kann sich sehen lassen, sie ist ein richtiges Schmuckstück“. So ist es nicht verwunderlich, dass sich der gesamte Vorstand über den Felix-Sümmermann-Preis freut. Die Preisübergabe fand in feierlichem Rahmen im Borkener Kreishaus im Beisein von Bürgermeister Michael Carbanje statt. Hermann van Thiel wünscht sich in dem Zusammenhang, dass auch die Werther Bevölkerung sich ein bisschen mehr mit der Mühle identifiziert. „Sie ist da, aber viele Menschen nehmen sie gar nicht mehr als etwas Besonderes wahr“, meint van Thiel.
Der Heimatverein Werth ist erst der zweite Isselburger Verein, der den Preis erhält. Im Jahr 2006 wurde der Heimatkreis Isselburg mit dem Preis ausgezeichnet. Grund war die Restaurierung des Wehrturms, die in großem Maße in Eigenleistung des Heimatkreis erfolgte, sowie die spätere Pflege und Nutzung des Turms. Heute finden in dem Turm hin und wieder Ausstellungen statt. |