In unseren Breiten sind unter den verschiedenen Vögeln die Meisen sicherlich einer der häufigsten Wintergäste. Und mit den Larven des Eichenprozessionsspinners haben sie auch eine Leibspeise. Die kommen, daher auch der Name, ausschließlich an Eichenbäumen vor. Um den natürlichen Fressfeinden des Spinners Nester zur Verfügung zu stellen, werden immer mehr Nistkästen für Meisen aufgehängt – so auch in Anholt an der Regniet, der Schneidkuhle und auch an den Bäumen des Anholter Postwegs.
Diese kleinen Häuschen müssen allerdings auch gepflegt werden. Dazu waren Ralf Wolbring, Leiter des Städtischen Bauhofs und Sascha Heßeling vom Nabu ausgerückt, um die Nistkästen von innen zu reinigen. Hierzu nutzte Wolbring einen Traktor mit Hubvorrichtung, um Heßling in die Höhe der Nistkästen zu bringen. Zunächst prüfte Heßeling durch Anklopfen, ob sich in den Kästen nicht bereits gefiederte Bewohner oder vielleicht auch eine Maus befinden. Erst dann öffnete Heßeling den Deckel und entfernte mit dem Messer den Inhalt des Kasten. Mit dem Gasbrenner wurde anschließend kurzzeitig der Innenraum des Nistkasten beflammt, um mögliche Parasiten abzutöten. Nach dem Schließen der Behausung können die Meisen darin ihren Nachwuchs großziehen.
„Ein Fazit, ob die Aktion, mehr Meisen anzusiedeln, um damit den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen, kann jetzt noch nicht gezogen werden“, erklärte Sascha Heßeling. Er führte aus, dass der Spinner unbedingt Wärme benötigt. Aufgrund des Wintereinbruchs zu Beginn des letzten Jahres, konnte sich der Spinner nicht in der Zahl der Vorjahre entwickeln, in denen die Frühjahre schon relativ warm waren. Auch hängen die Nistkästen am Postweg erst ca. ein Jahr. „Wenn das Wetter so bleibt und sich zum Frühjahr keine Frostperiode mehr bildet, werden sich in diesem Jahr auch wieder mehr Eichenprozessionsspinner bilden“, meint Heßeling. Zudem erklärte er, dass die Nistkästen nicht direkt an den Eichen, sondern an anderen Bäumen aufgehängt werden, die aber in der Nähe von Eichen stehen.