Der FDP-Chef Kevin Schneider strebt nach Höherem. Das ging aus der gestrigen Mitgliederversammlung des FDP-Ortsverein Isselburg hervor, denn Schneider gab den Vorsitz des Ortsverein ab. Sein Nachfolger ist der 37-jährige Lukas Richter. Kevin Schneider kandidiert derweil um den Vorsitz im FDP-Kreisvorstand – aktuell ist Schneider dort stellvertretender Vorsitzender.
„Dies ist meine letzte Begrüßung als Ortsvereinsvorsitzender“, erklärte Kevin Schneider am Samstagnachmittag zu Beginn der Mitgliederversammlung des FDP-Ortsvereins Isselburg, die im Clubhaus des Golfclubs Wasserburg Anholt stattfand. Hierbei betonte er, dass er lediglich die Position des Ortsvereinsvorsitzenden aufgibt, das Amt des Fraktionsvorsitzenden der FDP und damit auch sein Ratsmandat aber weiterhin ausübt.
Kandidat wartete draußen
Bei der Suche eines Nachfolgers von Kevin Schneider war der Ortsverein schnell fündig: Lukas Richter sollte es werden. Bei der Wahl gab es allerdings ein Novum, denn Richter wollte auf eigenem Wunsch im Freien auf das Wahlegebnis warten. Der Grund war, dass ein Familienmitglied Richters am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet wurde und er – kurz vor der Wahl negativ getestet – trotzdem jedes Risiko für die Versammlungsteilnehmer ausschließen wollte. Das Wahlergebnis war eindeutig, denn alle zehn möglichen Stimmen fielen auf den einzigen Kandidaten. Versammlungsleiter Jörg Schlechter und Kevin Schneider gingen dann mit dem Ergebnis zum draußen wartenden Lukas Richter und fragten ihn, ob er denn die Wahl auch annimmt, was Richter mit einem eindeutigen Ja bekräftigte. Der neue Ortsvereinsvorsitzende ist 37 Jahre, verheiratet, ist Vater von drei Kindern, wohnt in Isselburg und ist von Beruf Ingenieur für Industrieinformatik. „Kevin hatte mich gefragt, ob ich nicht den Vorsitz des Ortsvereins übernehmen möchte. Nach kurzer Überlegung habe ich zugestimmt und jetzt freu ich mich auf die Arbeit“, erklärte Lukas Richter.
Positionen bleiben in bewährten Händen
Die Ergebnisse der weiteren Wahlgänge waren ebenso eindeutig, wie die von Richter. In ihren Ämtern bestätigt wurden Theo Nieland (stellv. Vors.), Anne Möllmann (Schatzmeisterin), sowie Mario Deckers und Sascha Kramer (Beisitzer). In den Kreishauptausschuss wurden Lukas Richter, Anne Möllmann, Sascha Kramer und Theo Nieland gewählt. Deren Stellvertreter sind Johannes Epping, Walter Ortler, Andreas Böggering und Hermann Gebbing.
Ehrenvorsitzender ist für den Grill zuständig
Letzterem wurde eine besondere Ehre zuteil, denn Hermann Gebbing wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. „Ich bin jetzt doch ein bisschen gerührt“, erklärte Gebbing, machte aber spaßeshalber gleich deutlich, dass er nach wie vor mitreden wird. „Wenn ihr glaubt, mich aufs Altenteil zu schieben, habt ihr euch geschnitten.“ Schneider wies darauf hin, dass mit dem Amt des Ehrenvorsitzenden nur eine Pflicht verbunden ist – die Betätigung des Grills bei zukünftigen Festen.
Isselburger FDP sieht sich als feste politische Größe
Der scheidende Ortsvereinsvorsitzende erläuterte in einem kurzen Rückblick noch einmal den Werdegang der Isselburger FDP in den letzten Jahren. Hier wies er darauf hin, dass zu Beginn seines Engagements 2013 die Partei „noch mit Häme überschüttet wurde“. Schneider stellte heraus, dass man sich als Team sieht und es dadurch geschafft habe, als einer der erfolgreichsten Ortsvereine in NRW dazustehen. „Es war mir eine große Freude, dass von Hermann Gebbing angestoßene Pflänzchen zum Blühen zu bringen“, und Schneider ergänzte, dass die FDP in Isselburg eine feste politischen Größe ist.