Für eine Überraschung in der Anholter Schweiz sorgten am 18. Februar die beiden Dachse, die Eltern von gleich vier Dachskindern wurden. Dies überraschten auch Tierpflegerin Patty Bijlsma und Tierärztin Anne Brömmling. „Bislang waren es immer maximal drei Junge, doch in diesem Jahr waren es sogar vier – zwei Jungs und zwei Mädchen“, erklärte die Tierärztin.
Das Geschlecht der Vierlinge wurde jetzt bei der ersten Untersuchung des Nachwuches am vergangenen Mittwoch festgestellt. „Alle sind gesund“, meinte Anne Brömmling, nach dem die vier ihre Wurmkur verabreicht bekamen und gechipt wurden. Nach dem ganzen Prozedere wurden die Kleinen wieder in ihr Nest in der Dachshütte in die Obhut der Mama gegeben, die natürlich gleich kontrollierte, ob ihren Kindern nichts passiert ist.
Tierpflegerin Patty Bijlsma erklärte, dass das Dachspaar jetzt zum fünften Mal Eltern geworden ist, erstmals aber mit Vierlingen. Jetzt, nach etwas mehr als vier Wochen haben die Kleinen noch die Augen geschlossen. Dies wird sich aber naturgemäß in den nächsten Tagen ändern. Fest steht schon, dass die jungen Dachse nach ca. einem halben Jahr, also etwa im Oktober oder November die Anholter Schweiz verlassen werden. In den vergangenen Jahren wurden Jungtiere beispielsweise nach Dänemark oder auch nach Florida umgesiedelt. Wie die Tierpflegerin berichtete gibt es bereits eine Anfrage aus Schweden. Ob nun männliche oder weibliche Tiere die Reise nach Skandinavien antreten, hängt Bijlsma zufolge davon ab, was der zukünftige Wildpark haben möchte.
Dachskinder haben ein wolliges Fell, dass jetzt, nach ca. vier Wochen bereits eine graue Fellzeichnung hat, die sich mit dem weiteren Wachstum ins Schwarze färbt. Gesäugt werden die Kleinen bis zu vier Monate. In der freien Natur ernährt sich der Dachs von Kleingetier, wie etwa Regenwürmer oder Mäusen, aber auch von Beeren und vom Baum gefallenes Obst. Der Dachs jagt nicht, sondern sammelt das auf, was seine sehr empfindliche Nase erschnüffelt.
Aktuell gibt es viel Nachwuchs bei den tierischen Bewohnern des Wildparks. Bei den Ziegen, den Mufflons und den Kamerunschafen stehen die Geburten in Kürze an. Dabei gibt es immer mal wieder Besonderheiten, die die Eigenarten der Natur widerspiegeln. „Es ist wirklich erstaunlich und eigentlich auch nicht zu erklären, aber in den letzten Jahren kam der Luchsnachwuchs immer am 28. Mai zur Welt“, erzählte Anne Brömmling. Für den Laien ebenfalls kaum nachvollziehbar ist die Tatsache, dass Otter anfangs überhaupt nicht schwimmen können, obwohl sie einen großen Teil ihres Lebens im Wasser verbringen. „Das muss ihnen die Mama erst beibringen“ sagte die Tierärztin.
Auf Reisen geht nun bald auch der Luchs-Nachwuchs des vergangenen Jahres. Er wird wieder, wie in den vergangenen Jahren auch, in Polen ausgewildert. Ziel des Auswilderung-Projektes ist es, den Luchs in seinem früheren Verbreitungsgebiet im Nordwesten Polens wieder anzusiedeln und geeignete Bedingungen für die Entwicklung der Population sicherzustellen.