„Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen“, sagte der Präsident des Bürgerschützenvereins Anholt Detlef van Dellen zu Beginn der Mitgliederversammlung, die am Freitag in Anholter Mehrzweckhalle stattfand. Wegen der Coronapandemie fanden 2020 und 2021 keine Versammlungen statt. Auffällig war, dass die meisten Versammlungsteilnehmer einladungsgemäß in ihrer Schützenuniform erschienen. Der Grund dafür wurde zum Ende der Versammlung mit der Auszeichnung von Josef Willing mit dem Ehrenamtspreis deutlich.
Abschied nach 11 Jahre
Geschäftsführer Andrea Fonteyn verlas den Geschäftsbericht der beiden vergangenen Jahre. Naturgemäß gab es kaum Vereinsaktivitäten, so dass sich die Länge des Berichts doch sehr in Grenzen hielt. „Dann möchte ich noch einige Worte in eigener Sache sagen“, erklärte Fonteyn und fügte hinzu, dass er berufsbedingt sein Amt als Geschäftsführer nach elf Jahre niederlegt. Der scheidende Geschäftsführer ging dann noch auf die Entwicklung der Mitgliedszahlen des Vereins ein. „Die Jahre 2020 und 2021 waren bislang der tiefste Stand, was die Mitgliederzahlen betrifft und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Zahl in diesem Jahr unter 500 fällt.“ Abschließend bedankte er sich bei seinen Vorstandskollegen für die gute Zusammenarbeit. „Ich bleibe dem Verein ja erhalten, aber eben nicht mehr als Geschäftsführer.“
2020 ist mein Lieblingsjahr
Rechnungsführer Andre Kotolinski präsentierte die Finanzlage des Vereins und ging auch hier auf die Jahre 2020 und 2021 ein. Aus seinen Berichten ging hervor, dass 2020 aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Inaktivität des Vereins ein sattes Plus erwirtschaftet wurde. Mit einem breiten Lächeln bezeichnete Kotolinski in seiner Eigenschaft als Rechnungsführer das Jahr 2020 finanziell als sein Lieblingsjahr. Das Jahr 2021 dämpfte dann die Freude wieder ein klein wenig, da sich aufgrund fehlender Einnahmen – der Verein hatte auf die Einziehung der Mitgliedsbeiträge in 2021 verzichtet – ein leichtes Minus ergeben hatte. Aktuell verfügt der Verein aber über eine sehr gesunde Kassenlage. Kassenprüfer David Welling bestätigte die einwandfreie Kassenführung und beantragte die Entlastung des Vorstandes.
Für die Vorstandswahlen übernahm Bürgermeister Michael Carbanje die Versammlungsleitung. Als Nachfolger von Andreas Fonteyn wurde Carsten Meyer gewählt. Präsident bleibt Detlef van Dellen. In den Ämtern bestätigt wurden zudem Ralf Deckers als Vizepräsident und Andre Kotolinski als Rechnungsführer.
Sieger aus 2019 wurden ausgezeichnet
Bislang konnten die Sieger des Kompanieschießens 2019 nicht geehrt werden. Dies wurde in der Versammlung nachgeholt. Bei der I. Kompanie siegten Guido Schmeink, Marius Maaßen und Michael Driever. Bei der II. Kompanie waren Steffan Gast, Mike Schirrmacher und Stephan Straatmann erfolgreich. Michael Hakvoort, Harald Geisler und Peter Velsinger waren bei der III. Kompanie ganz vorne. Bei den Offizieren hießen die erste Drei Udo Wesseling, Daniel Spiegelhoff und Carsten Bruns. Den Offizierspokal nahm Daniel Spiegelhoff mit nach Hause. Gleiches galt für Steffen Gast, der den Präsidentenpokal errang. Was Carsten Bruns betrifft, geht der augenscheinlich niemals ohne Pokal nach Hause, denn 2019 gewann er, wie auch schon 2017, den Kompaniepokal
Schützenfest 2022 wird geplant
„Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sich die Pandemie entwickelt. Erst dann können wir kurzfristig entscheiden, ob das Schützenfest, das Kompanieschießen oder weitere Veranstaltungen stattfinden können“, erklärte van Dellen und fügte hinzu, dass Verträge mit denen bestehen, die dafür in Frage kommen. Offen ist zudem noch, ob das Frühjahrspreisschießen stattfindet.
Soziale Medien sollen verstärkt genutzt werden
Kritik kam aus der Versammlung in Richtung Vorstand, weil der entschieden hatte, die Mitgliedsbeiträge für 2021 nicht einzuziehen. Präsident van Dellen erklärte das damit, dass man den Mitglieder nichts hätte bieten können – kein Preisschießen, kein Schützenfest – und man daher auf die Beiträge verzichtet habe. Aufgrund der Rückläufigkeit bei den Mitgliederzahlen wurde angeregt, mehr die Sozialen Medien, wie Facebook und Instagram zu nutzen, um junge Leute anzusprechen. Auch müsse die Vereins-Website aktuell gehalten werden. „Die letzten Einträge sind aus 2019“, hieß es aus der Versammlung. In dem Zusammenhang kam die Anregung, dass sich Sponsoren auch auf der Website und auf der Facebookseite des Vereins präsentieren könnten. Der Präsident sicherte zu, dies in den Überlegungen mit einzubeziehen, fügte aber hinzu, dass man möglicherweise aufgrund der schwindenden Mitgliederzahlen in absehbarer Zeit die Mitgliedsbeiträge erhöhen muss.