„Über 150 Großfische und weit über 500 Kleinfische konnten die Angler des ASV Anholt unter Mithilfe der Feuerwehreinheit Anholt an diesem Wochenende mit einem Großeinsatz vor dem Erstickungstod in der Bocholter Aa retten“, erklärt Dr. Jürgen Fröhlich, Geschäftsführer des Anholter Angelsportvereins . Die Fische waren wegen der langanhaltenden Dürre unterhalb des Rote Spieker Stauwehrs (Suderwick) im Wehrbecken gefangen. Aus Richtung Bocholt war die Aa bereits leergelaufen und konnte kein Wasser mehr in Richtung der Niederlande abgeben, so dass das verbliebene Wasser im Wehrbecken zu kippen drohte.
Einsatz dauerte bis 22:30 Uhr
Die Anholter Einheit war mit zwei Einsatzwagen und 18 Einsatzkräften vor Ort, um das Wehrbecken soweit abzupumpen, das die Angler das Becken betreten konnten und die noch lebenden Fische per Kescher einfangen konnte. Um 22:30 Uhr musste dann Fröhlich zufolge der Einsatz wegen der schlechten Sichtverhältnisse abgebrochen werden. Bis dahin konnten die ersten 50 Großfische (Hechte, Döbel und Barsche) umgesetzt werden. Am Sonntag Morgen ging es für die Anholter Angler weiter. Bis zum Mittag konnten hier noch einmal über 100 Großfische und unzählige Kleinfische umgesetzt werden.
Weitere Fische in anderen Abschnitten sind gefährdet
Der Geschäftsführer des Angelsportvereins bedankte sich bei der Anholter Feuerwehreinheit. „Ohne ihren Einsatz am späten Samstag Abend wäre diese Aktion nicht möglich gewesen“, erklärte Jürgen Fröhlich. Entwarnung konnte er allerdings noch geben: „Wir haben im weiteren Verlauf der Aa zwischen Rote Spieker Stau und Brüggenhütte mindestens noch einen Bereich, in dem wir keinen Frischwasserzufluss haben. Auch hier Stehen kapitale Fische, die vermutlich in den nächsten Tagen gerettet werden müssen.“ Dazu wollte sich der Geschäftsführer am Montag direkt mit der Unteren Wasserschutzbehörde des Kreises und der oberen Wasserschutzbehörde der Bezirks-Regierung in Verbindung setzen.
Solche Aktionen können wir als kleiner Verein nicht stemmen
Fröhlich noch einmal dazu: „Zum einen können wir das als kleiner Verein nicht alleine stemmen. Zum anderen ist dies bereits die zweite Rettungsaktion nach 2020. Wir müssen mit den Behörden klären, ob und inwieweit die Stauungen der Aa rund um die Bocholter Innenstadt und das Fehlen von vorgeschriebenen Fischtreppen, dazu führt, dass in Suderwick so wenig Wasser ankommt. Vielleicht können wir gemeinsam Konzepte entwickeln, dass wir hier als Verein mit Hilfe der Feuerwehr in Zukunft nicht regelmäßig solche Fischrettungsaktionen durchführen müssen.“