Rebecca Kramer und Chantal Borkes hatten Anfang dieses Jahres die Idee, in (Alt)Isselburg ein Eiscafe zu eröffnen. „Wir hatten überlegt, was es in Isselburg nicht gibt und sind dabei ganz schnell auf eine Eisdiele oder Eiscafe gekommen“, erklärten die beiden Frauen in einem früheren Gespräch. Das daraus nichts wurde, lag nicht an den beiden Frauen, sondern eher an den damit verbundenen Auflagen und den nicht geeigneten Räumlichkeiten. Entweder waren die Räume zu klein, oder zu teuer. „Aufgeben war allerdings keine Option, da haben wir uns entschlossen einen Eiswagen zu kaufen“, erzählen die beiden Frauen. Schon beim Stadtfest Mitte Juni kam das kleine Wägelchen, dass die beiden liebevoll als ihre Knutschkugel bezeichnen, zum Einsatz. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen Wagen sondern um einen Anhänger, der von einem Pkw gezogen werden muss.
Saison war gut, aber alles ist noch steigerungsfähig
Jetzt, zum Ende des Jahres und dem damit verbundenen Ende der Saison, ziehen die beiden Unternehmerinnen ein positives Fazit. „Für die erste Saison war es gut, aber es ist natürlich noch steigerungsfähig“, sagt Chantal Borkes. Und dazu haben die beiden Frauen schon ganz viele Ideen. Ein Raum des Second-Hand-Geschäftes soll im Frühjahr 2023 zu einem Cafe umgewandelt werden. Dort soll im Rahmen eines Fensterverkaufs auch der Eisverkauf stattfinden. Der Tiki-Eiswagen wird dann hauptsächlich für Veranstaltungen genutzt. „Schon jetzt waren wir mit unserer Knutschkugel auf verschiedenen Veranstaltungen, wie auf dem Kinderschützenfest in Vehlingen, bei einer Veranstaltung des Augustahospitals oder auch auf den Weihnachtsmärkten in Anholt, Heelden und Werth“, erzählen die beiden. Dies hatte allerdings zur Folge, dass es Beschwerden von Kunden gab, die sich in Isselburg am eigentlichen Standplatz des Wagens ein Eis kaufen wollten, der Wagen aber wegen einer Veranstaltung nicht vor Ort war. „Dies wollen wir mit dem kleinen Umbau nun ändern“, sagt Chantal Borkes und fügt hinzu, dass man den Eiswagen nun stärker vermarkten will. „Anfragen gab es in der Vergangenheit schon sehr viele.“ Mit der Planung wären gleich zwei Probleme gelöst, denn dann könnten die Eislieblinge jeden Tag zu den Öffnungszeiten ihre kalten Lieblingskreationen genießen und der Eiswagen wäre frei für alle großen und kleinen Veranstaltungen.
Familien als Testesser
Überhaupt denken die beiden Unternehmerinnen schon weit voraus: „Wir haben einen 10-Jahres-Plan und wissen schon genau, wie wir den – geschäftlich gesehen – gesund umsetzen wollen“, erzählt Rebecca Kramer. Ziel der beiden ist es, das Konzept auch in anderen Kommunen zu etablieren. Da stellt sich die Frage im Raum, wie sie das mit ihrem Second-Hand-Geschäft, dem Eiswagen, dem angedachten Cafe und seit einigen Wochen auch mit der Postfiliale bewältigen soll. Zumal Kramer noch in der Lokalpolitik aktiv ist und auch die Familien zu ihrem Recht kommen sollen? „Es ist nur eine Frage der Organisation und die Familien müssen natürlich mitspielen“, meinen die beiden Frauen. Dies scheint dann auch so zu sein, denn bislang haben sich die Familien der beiden schon recht stark eingebracht – handwerklich aber auch als Testesser für verschiedene Eissorten oder diverse Shakes. „Manchmal erschien die Mischung eher abenteuerlich, aber geschmeckt hat es dann doch“, erzählt Chantal Borkes und fügt lachend hinzu, dass dies auch für die Kombination „Quark-Sanddorn“ galt.
Nicht lange drumrum reden
„Auch wenn bei uns viel diskutiert wird, kommen wir immer schnell zu einer einvernehmlichen Lösung“, bekräftigen die beiden Unternehmerinnen. Dies möglicherweise auch gerade deshalb, weil sie so verschieden sind. „Ich bin eher die Kreative, während Rebecca der Zahlenmensch ist“, erklärt Chantal Borkes. In einem Punkt sind sie sich von vornherein einig, denn der gemeinsame Slogan heißt „nicht lange drumrum reden, sondern machen“.