„Am Linders Feld wird zu schnell gefahren“, sagen die Anwohner

Verkehrsberuhig, oder 30er Zone mit Hindernissen? Eigentlich egal, die Anwohner des Gebietes Linders Feld wünschen sich eine Verkehrssituation, in der sich Fußgänger, Radfahrer und vor allem Kinder gefahrlos auf den Straßen in dem Gebiet bewegen können. Die ist nach Ansicht der Bewohner aktuell nicht gegeben. Um der Sache mehr Aufmerksamkeit zu geben, fand am vergangenen Dienstag eine Art Bürgerversammlung mit ca. 30 Bewohnern an der Straße Linders Feld statt, an der auch Bürgermeister Michael Carbanje teilnahm. Initiator der Aktion war Marc Simeth, der mit seiner Familie direkt an der Straße Linders Feld wohnt.  

Zahlreiche Bewohner des Linders Feld sind der Ansicht, dass dort viel zu schnell gefahren wird. (Foto: Frithjof Nowakewitz)

„Zunächst waren es nur wenige, die über die nicht tragbare Situation gesprochen haben, aber der Flurfunk hat funktioniert und so wurden es immer mehr“, erklärte Marc Simeth, den die Bewohner mittlerweile als den Bürgermeister vom Linders Feld bezeichnen. Der hatte sich dann mit der Fraktionsvorsitzenden der SPD Kerstin Hebing in Verbindung gesetzt, um auch die Politik auf die Situation aufmerksam zu machen. „Wir haben jetzt noch die Chance, etwas zu bewegen, da die Straße ja noch ausgebaut werden muss“, meinte Simeth. Dies sieht auch Michael Carbanje so, machte aber deutlich, dass die Entscheidungen nicht von der Stadt Isselburg, sondern letztendlich von den Straßenplanern, dem Investor und vor allem vom Kreis Borken getroffen werden.  

Marc Simeth (links) und Bürgermeister Michael Carbanje (rechts) sprechen über Variationen des Straßenausbaus (Foto: Frithjof Nowakewitz)

„Hier wird einfach viel zu schnell gefahren, dass gilt vor allem für die Zulieferer zu den einzelnen Baustellen, aber auch für die Paketdienstfahrer“, hörte man aus der Runde. Wobei unter vorgehaltener Hand auch zu hören war, dass einige wenige Anwohner wohl selbst zu den Schnellfahrern gehören. Aktuell steht am Anfang des Baugebietes ein 30-Schild. „Das Schild steht da, aber es halten sich viele nicht daran“, meinte Marc Simeth.  

Was ist machbar?

Die Frage stellt sich also, was für die dortige Situation am sinnvollsten ist. Dabei muss auch die Parkplatzsituation berücksichtig werden. Aus der Runde wurde deutlich, dass „verkehrsberuhigt“, also die sogenannte 325er Zone, favorisiert wird. Dort dürfen Kinder überall spielen, Fußgänger dürfen die gesamte Breite der Straße nutzen und Fahrzeuge dürfen nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der verkehrsberuhigte Bereich muss durch eine besondere Pflasterung, sowie Pflanzbeete oder Kübel sichtbar gemacht werden.  Carbanje wies aber darauf hin, dass die Straße Linders Feld als Hauptverbindung zum Augusta-Hospital und dem Gesundheitszentrum gilt und die Planungen keine gepflasterte, sondern eine Fahrbahn mit einer Schwarzdecke vorsehen. Sollte also Linders Feld eine verkehrsberuhigte Zone mit einer Pflasterung werden, wäre das mit einer Kostensteigerung für den Investor verbunden. „Da müssen wir sehen, was machbar ist“, erklärte Michael Carbanje fügte aber hinzu, dass es wohl eher Richtung 30er-Zone gehen wird.  

Bürgermeister Carbanje, sicherte den Anwesenden zu, sich umgehend, gemeinsam mit Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld, an den Kreis Borken zu wenden, um den Bewohner auch schnellstmöglich eine Antwort liefern zu können.