Festakt im Haus Landfort – Sanierung jetzt auch offiziell abgeschlossen

Das „Huis Landfort“, dass auf der niederländischen Seite an der Issel in Sichtweite von Anholt liegt, hat eine fast 600-jährige wechselvolle Geschichte. Urkundlich erwähnt wird das Landgut erstmals 1434. Seit der Zeit gab es viele Besitzer, die mehr oder weniger lange das Gebäude bewohnten. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark beschädigt – das dazugehörige Kutschenhaus sogar so stark, dass es abgerissen werden musste. In mehrjähriger und aufwendiger Arbeit wurde das Landhaus saniert, der Park renoviert und das Kutschenhaus genauso wieder aufgebaut, wie es vor der Zerstörung aussah. Am vergangenen Freitag wurde die Fertigstellung nun in einem Festakt, an dem auch Isselburgs Bürgermeister Michael Carbanje teilnahm, mit ca. 120 Gästen gefeiert.

Rene Dessing – Leiter der Stichting Erfgoed Landfort – berichtete über die fast sechsjährige Renovierungszeit (Foto: Frithjof Nowakewitz)

„Ich stand in einer Wildnis“

Haus Landfort von der Rückseite (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Rene Dessing, Leiter der „Stichting Erfgoed Landfort“, berichtete nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste über die fast sechs Jahre dauernden Planungs- Sanierungs- und Renovierungsarbeiten des gesamten Geländes, zu dem nicht nur das Landgut selbst, sondern auch der Park, der Gemüsegarten und nicht zuletzt das Kutschenhaus gehört. “Als ich das Gelände zum ersten Mal betreten habe, stand ich in einer Wildnis”, erklärte Dessing und machte damit auch deutlich, welche Aufgaben zu bewältigen waren – auch angesichts der verfallenen Gebäude. Dabei galt es nicht nur das eigentliche Landgut von Grund auf zu sanieren, denn auch das im zweiten Weltkrieg zerstörte Kutschhaus wurde auf den ursprünglichen Grundmauern neu erbaut. Zudem wurde der Gemüsegarten neu angelegt und der Park komplett überarbeitet. Dabei wurde er in etwa so gestaltet, dass der Charakter des Parks dem des originalen Landschaftsgartens aus dem neunzehnten Jahrhundert entsprach.

Zahlreiche niederländische Redner aus Wirtschaft, Politik und Kultur würdigten die Leistungen aller Beteiligten, in erster Linie jedoch die Personen Rene Dessing und Wim Dröge, die beide maßgeblich für das heutige “Huis Landfort” stehen. Wie Dessing erklärte, empfinde er eine große Genugtuung, weil alles, was geplant war, auch realisiert werden konnte. “Wir haben die alte Dame wieder auf die Beine gestellt”, meinte Dessing.

Dessing erhält königlichen Orden

Wim Dröge (links) steckt Rene Dessing den Orden von Oranje-Nassau an (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Eine Überraschung für Rene Dessing hatte dann John Berends in seiner Eigenschaft als “Commissaris van de Konig” (Kommissar des Königs) im Gepäck. Auf Initiative von Wim Dröge erhielt Dessing den Orden von Oranje-Nassau, der er vom König an Menschen mit besonderen Verdiensten um Gesellschaft und Gemeinwesen verliehen wird. Angesteckt wurde ihm der Orden von Dröge, der die schwierige Aufgabe hatte, die anstehende Auszeichnung über Monate geheim zu halten.

Nach dem offiziellen Teil trafen sich viele Teilnehmer im Kutschhaus in gemütlicher Runde zum Lunch. Abschließen wurde den Gästen, ein Buch überreicht, dass die gesamte Geschichte des “Huis Landfort” wiedergibt.

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