Nach langem Leerstand eröffnet die Gaststätte „Pannebecker“ wieder

Kult ist die Gaststätte Pannebecker in Anholt nicht, dazu hat sie in den letzten 100 Jahren zu viele Betreiber mit noch mehr unterschiedlichen Konzepten gesehen. In den letzten Jahren stand das Lokal leer, wurde aber vom Eigentümer, einem niederländischer Unternehmer, auch in dieser Zeit gepflegt. Jetzt ist der Leerstand beendet, denn der neue Pächter Anthony Visser – ebenfalls Niederländer – erweckt das Lokal unter dem Namen „Haus Pannebecker“ wieder zum Leben.

Anthony Visser eröffnet am Donnerstag, 3.8. das „Haus Pannebecker“ (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Neue Technik für die Gaststätte

„Ich bin von der Ausstrahlung der Räumlichkeiten begeistert“, erklärt Anthony Visser. Das ist auch verständlich, denn das Lokal scheint die vielen Jahrzehnte fast unverändert überstanden zu haben. Öffnet man die Eingangstür, hat man das Gefühl, man taucht in einen Raum aus längst vergangenen Zeiten. „Das soll auch so bleiben, allerdings hat sich trotzdem viel geändert“, meint Visser und erklärt, dass die gesamte Technik im Haus erneuert wurde. Zudem haben alle Räume einen neuen Anstrich bekommen und der Boden, der zum Teil noch aus den originalen Holzbohlen besteht, wurde mehrfach behandelt und geölt. Aber auch im Außenbereich hat sich viel getan. Dazu gehört auch die Überarbeitung der Fensterläden, der Fensterrahmen und des Eingangsbereich. Auch der Parkplatz ist fertig.

Schnitzelvariationen

„Wir wollen hier starten und dann sehen, wie die Gäste darauf reagieren“, sagte Anthony Visser, der dabei bekräftigte, auch flexibel für Wünsche von Gästen zu sein. „Das Hauptaugenmerk wird auf verschiedene Schnitzelvariationen mit den dazugehörenden Beilagen liegen“, meint Visser. Augenscheinlich gibt es viele Menschen diesseits und jenseits der Grenze, die darauf warten, dass das „Haus Pannebecker“ bald wieder öffnet. „Wenn ich in Gendringen unterwegs bin, fragen mich viele Leute, wann es endlich los geht“, erzählt Visser und lacht dabei. Aber Anthony Visser denkt auch schon über das Jetzt hinaus, denn Außengastronomie ist durchaus möglich und auch angedacht. „In aller Ruhe mit der Familie oder den Freunden draußen essen oder einen ruhigen Abend bei einem leckeren Kaltgetränk unter den Bäumen genießen ist sicherlich etwas feines“, meint der Gastronom.

Gastronomische Begegnungsstätte

Die Gaststätte „Pannebecker“, gehört zu den ältesten Anholter Lokalen. Dort kehrten schon im 19. Jahrhundert Fuhrleute ein, die dort mit ihren Pferdewagen Rast machten. Der Name „Pannebecker“ beruht auf der Tatsache, dass sich in der Nähe Tongruben befanden und dort Ton zu Bausteinen und Dachziegel (Pannen) gebrannt wurden. Wie sich die Situation bezüglich des Miteinanders von Deutschen und Niederländern vor dem Krieg darstellte, ist nicht überliefert. Allerdings hatte sich die Gaststätte in den Jahrzehnten nach dem Krieg immer mehr auch zu einer Begegnungsstätte zwischen den Anholtern und den Bürgern aus Gendringen, Ulft und Megchelen entwickelt. Geht es nach Anthony Visser, dann soll das auch zukünftig so sein.

Ab dem 3. August kann man täglich bis auf montags (Ruhetag), von 09:30 Uhr bis 21 Uhr (dann schließt die Küche) Frühstücken, Essen oder einfach nur bei einem Getränk entspannen.

Haus Pannebecker, Gendringer Straße 70, 46419 Isselburg-Anholt