Der Bedarf an Kindergartenplätzen wächst und ist in Anholt und (Alt)Isselburg längst nicht mehr ausreichend vorhanden. Die langfristige Lösung sind bauliche Erweiterungen der vorhandenen Gebäude oder direkt ein Neubau. Kurzfristig muss der Platzbedarf durch Containerlösungen gedeckt werden. Dies gilt auch für den Kindergarten am Hortensienweg. Da sorgen nicht die Container als solche für Ärger in der Nachbarschaft, sondern die Tatsache, dass die Container auf einem direkt neben der Kindertagesstätte befindlichen öffentlichen Spielplatz gestellt wurden. Und auch der Ablauf selbst sorgt in der Nachbarschaft für Empörung.
„Dort, wo die Container stehen, müssen sie weg“
Ute Gühnen und Yvonne Fahrland – beide wohnen in direkter Nachbarschaft zur Kita und dem Spielplatz – ärgern sich darüber, dass wegen der Container ein Teil des Spielplatzes nicht mehr nutzbar ist, aus Platzgründen ein Spielgerät abgebaut und ein 20 Jahre alter Baum gefällt wurde. Die beiden Frauen machen deutlich, dass der Spielplatz stark frequentiert wird und der schattenspendende Baum als Treffpunkt der Nachbarschaft galt. „Dabei wäre als Standort der Container auf der anderen Seite des Kindergartens auf dem eher wenig genutzten Parkplatz die bessere Lösung gewesen“, argumentieren die beiden Frauen. „Dort wo die Container jetzt stehen, müssen sie weg“, fordern Yvonne Fahrland und Ute Gühnen.
Antrag auf Wiederherstellung
Auch die Fraktionen von CDU, FDP und Grünen kritisieren den Ablauf der Aktion. Wie Kevin Schneider (FDP), Uwe Übelacker (Grüne) und Ulrich Gühnen (CDU) einstimmig erklärten, war die Containerlösung den Parteien bekannt, die Aufstellung zum jetzigen Zeitpunkt und an der Stelle jedoch nicht. Von der SPD war urlaubsbedingt keine Stellungnahme zu erhalten. Die FDP-Fraktion hat dazu für die nächste Sitzung des Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Kultur, Soziales (JSSKS) am 6. September einen Antrag gestellt, in dem die „Wiederherstellung des Kinderspielplatzes Hortensienweg“ gefordert wird. „Ich war richtiggehend geschockt, weil wir nichts davon wussten“ erklärte Grünensprecher Uwe Übelacker und fügte hinzu, den Antrag der FDP auf Wiederherstellung des Spielplatzes vollumfänglich zu unterstützen. Auch Ulrich Gühnen (CDU), der aktuell Frank Häusler als Fraktionssprecher vertritt sieht die Sache ähnlich, will sich aber noch nicht auf mögliche Konsequenzen festlegen und verweist auf eine Fraktionssitzung am kommenden Montag. Mit seiner persönlichen Meinung hält Gühnen allerdings nicht hinter dem Berg: „Da wird nach Gutsherrenart vom Bürgermeister einfach von oben herab und am Rat vorbei gehandelt“, erklärt Gühnen verärgert.
Container mussten zum 1.8. stehen
Frank Schaffeld vom zuständigen Fachbereich erklärte schriftlich, dass nach Festlegung des konkreten Raum- bzw. Flächenbedarfes Angebote über Ankauf oder Anmietung von entsprechenden Containern eingeholt wurden. Es bestand erheblicher Zeitdruck, um die Containeranlagen vor Beginn des neuen Kindergartenjahres (1. August 2023) unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten aufstellen zu können. Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass sich die Situation bei der Kita am Hortensienweg so darstellte, dass eine Aufstellung der Container auf der Seite zum öffentlichen Parkplatz nicht möglich war, da hier auch mit einer baulichen Erweiterung zu rechnen ist, die nur an dieser Stelle sinnvoll erscheint und die Containeranlage demnach einer Erweiterung im Wege stehen würde.
Spielgerät wird nach Überarbeitung wieder aufgestellt
Was die Entfernung des Baumes auf dem Kinderspielplatz betrifft, argumentierte der Fachbereichsleiter, dass der Baum mit einem Pilz befallen war, der zumindest teilweise für das Absterben der Rinde ursächlich war. „Grundsätzlich wird über einen Ersatz dieses Baumes nachgedacht“, schreibt Schaffeld. Die aktuell entfernte Ein-Punkt-Schaukel wird Schaffeld zufolge wieder aufgestellt. Der Bauhof hat lediglich die Gelegenheit genutzt diese Schaukel aktuell zu überarbeiten.