Bodo Biermann:“Das Blasorchester ist unrealistisch gut“

Das Wohltätigkeitskonzert des Isselburger Blasorchesters am dritten Advent in der Stadthalle Werth hatte alles, was man sich musikalisch von einem Blasorchester wünschen kann: klassisches, melodisches, dramatisches. Und am Ende des Konzertes auch noch einen ca. 700-stimmigen Chor. Zu den vom Vorsitzenden des Blasorchester Bodo Biermann begrüßten Gäste zählten neben Bürgermeister Michael Carbanje auch die Ehrenmitglieder Heinz Huethorst, Horst Lackermann, Hans Biermann und Horst Schmittkamp, sowie die Leiterin der Musikschule Claudia Borgers und die Vertreter der politischen Parteien.

Bodo Biermann moderierte die Veranstaltung in gewohnt humoriger Art (©Frithjof Nowakewitz)

Angesichts der voll besetzten Stadthalle sprach Bodo Biermann, der die Veranstaltung in gewohnt launiger Art moderierte, mit Blick auf den Bürgermeister einen möglichen Rathausneubau an und meinte in dem Zusammenhang, dass dabei ein ausreichend großer Konzertsaal eingeplant werden sollte. „Achten Sie auf die Kapazitäten“, sagte Biermann unter dem Beifall der Besucher.

Die Jüngsten machten den Anfang

Schon die Isselbläser, die jüngsten Musiker aus der Musikschule Bocholt-Isselburg, wussten zu überzeugen. Denn bereists das erste Stück – „New World Symphony“ von Antonin Dvorak und dem Arrangement von Paul Murtha – hatte einen hohen Schwierigkeitsgrad. Es folgte „Avengers“ – eine Filmmusik, die für Anfänger arrangiert wurde. Mit „Cloud9“ von Filip Ceunen verabschiedeten sich die Nachwuchsmusiker, die von Ralf Schmittkamp dirigiert wurden.

Dirigent Ralf Schmittkamp mit dem Jugendblasrochester (©Frithjof Nowakewitz)

Es folgte das Jugendblasorchester, dass seinen Part – ebenfalls unter der Leitung von Ralf Schmittkamp – mit „Dillon´s Flug“ von Ralph Ford begann. Das Stück wurde von der Legende des Phönix inspiriert. „Into the Raging River“ von Steven Reinecke stellt sich als programmatisches Klanggemälde für sinfonisches Blasorchester dar, zu dem der Komponist durch eine Rafting-Tour inspiriert wurde. Es folgte „Ghost Run“ von Grant Michel. Das Jugendblasorchester verabschiedete sich dann mit „La Storia“ von Jacob de Haan, der das Stück einem der erfolgreichsten Komponisten der Filmmusik, dem Italiener Ennio Morricone gewidmet hatte.

Von Polka bis Weihnachtslieder

Viel Beifall gab es auch für das Erwachsenen-Blasorchester mit Dirigent Jaak Notebaert (©Frithjof Nowakewitz)

Das Isselburger Blasorchester präsentierte dem Publikum unter der Leitung von Jaak Notebaert insgesamt sechs Titel. Den Anfang machte das Orchester mit „The Gost Ship“ von Jose Alberto Pina, dass die Geschichte des alten Schiffswracks, der SS America Star basiert. Es folgte mit „Transcendent Journey“ von Rossano Galante, dass, so hieß es in der Ankündigung, ein musikalisches Abenteuer für Ausführende und Zuhörer ist. Weiter ging es mit „Donner und Blitz“ von Johann Strauß (Sohn), einer Polka zum Faschingsball. Das konzertante Werk wird häufig bei den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker und als Einlagemusik im zweiten Akt der Operette „Die Fledermaus“ gespielt. Mit „Santa Claus is comin´to Town“ von Fred Coots und „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea und dem letzten Titel „Mentis“ von Thiemo Krass Santa Claus gingen die Musiker dann langsam auf die Advents- und Weihnachtszeit ein.

Wie es üblich ist, verabschieden sich das Jugend- und das Blasorchester gemeinsam vom Publikum. Passend zur Advents- und Weihnachtszeit erklangen von den ca. 90 Musikern Weihnachtslieder, bei denen das begeisterte Publikum gesanglich einstimmte.

Der Erlös des Konzertes geht zu einhundert Prozent an das Projekt von Nicole Visser, die in Ngong, einer Stadt ca. 20 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt, den Bau einer Kindertagestätte, eine Vorschule und eine Junior-Schule mit Spendengelder finanziert hat. Kilian Visser, der Neffe von Nicole Visser bestätigte dem Publikum, dass jeder gespendete Euro direkt in das Projekt fließt.