Der Rosenmontagszug 2024 war wohl so, wie man sich ihn in Isselburg wünscht: klein, fein, bunt und nicht bieder. Und all das kam beim heutigen Umzug zur Geltung. Die Wagenbauer und die Fußgruppen haben viel Fantasie und Kreativität bewiesen, denn alle Teilnehmer boten ein buntes Bild. Und das galt auch für die vielen Zuschauer am Straßenrand – die Polizei schätzte die Zahl auf ca. 3.500. Allerorten also große Zufriedenheit.
Quak mit uns im Chor
Ein festes Zugmotto gab es nicht, jeder Wagen und jede Fußgruppe hatte ein eigenes. Mitglieder des Frauenchores St. Bartholomäus machten in nicht zu übersehender grüner Kleidung Eigenwerbung. Eine Fußgruppe nannte sich die Strichmänner – es waren allerdings auch Frauen dabei. Regenwolken waren am Himmel nicht zu sehen, aber als Gruppe im Zug. Die hatte das Hochwasser zum Thema und machte deutlich, dass wohl auch der Isselburger Haushalt „abgesoffen“ ist. Und auch Pastor Klaus Winkel nahm sich des Lokalkolorits an. Er rückte mit einer Warnweste mit aufgeklebten Umleitungsschildern die Verkehrssituation während der zahlreichen Baustellen in Isselburg in den Fokus.
Erdfremde Lebewesen
Der Schalke-Fan-Club „Werther Knappen“ zeigte sich als Fußgruppe und auch mit einem Wagen, losgelöst von der sportlichen Situation des Vereins, fröhlich und gut gelaunt. Das galt auch für die Vehlinger Wurstjäger, bei denen es während des Zuges heiße Bratwürstchen gab. Bei den Anholter Karnevalisten waren Kapitäne, Leichtmatrosen und Piraten unterwegs“. Mit bunten Ponchos und Stirnbändern präsentierte sich die Wagenbesatzung des Gottschalk-Teams. Bunt ging es auch auf dem mit 13 Familien hergestellten Wagen von Michael Strauch und Michael Schwinning zu, denn dort tummelten sich wohl alle Wagenbauer inklusive der dazugehörenden Kinder, die auch beim Wagenbau Hand angelegt hatten. Etwas außerirdisch stellten sich die Teilnehmer des Lackermann-Wagens dar. Silberne Weltraumanzüge und merkwürdige Masken ließen auf die Landung erdfremder Lebewesen schließen. Ganz bodenständig präsentierte sich die Mädels der Juniorgarde in ihren blauen Uniformen. Neben der Partymusik aus den einzelnen Wagen sorgten auch die Musiker von Isselbrass für beste Unterhaltung.
Rosenmontagszug am Leben erhalten
Das Publikum am Straßenrand zeigte sich begeistert über die vielfältigen Themen. „Ich fand den Zug toll“, meinte Sebastian Daxenberger und Werner Blecking lobte das große Engagement der Teilnehmer. Auch Christoph Angenendt zeigte sich zufrieden und gab das wieder, was der allgemeine Tenor ist: „Wir müssen den Rosenmontagszug in Isselburg am Leben erhalten.“ Anlässlich der schlecht besuchten Altweiberparty am vergangenen Donnerstag hatte er die Sorge, dass auch die Party nach dem Zug schlecht besucht sein könnte. Die konnte Angenendt allerdings schnell über Bord werfen, denn es tummelten sich deutlich mehr Besucher in der Halle, als am vergangenen Donnerstag. „Damit kann ich gut leben“, meinte Angenendt und fügte an, dass man sich in Kürze mit allen Beteiligten zusammensetzen werde, um das Ganze zu bewerten.