Am Mittwoch, 16. Juni 2021 hatte der Rat mit 13 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen denkbar knapp für einen Ersatzneubau für den Schulstandort Werth. Während die SPD und die FDP geschlossen für einen Neubau waren, gab es bei CDU und Grüne keine Fraktionseinigkeit. Bei der CDU gab es 10 Mal ein Nein, einmal ein Ja und eine Enthaltung. Bei den Grünen stimmten drei Ratsmitglieder für einen Neubau, einmal gab es ein Nein und auch eine Enthaltung. Bürgermeister Michael Carbanje votierte gegen einen Neubau.
Ziemlich viele Fragen
Der Beschluss jährt sich in einigen Wochen zum dritten Mal. Passiert ist in dieser Zeit jedoch wenig. Noch immer wird in den politischen Gremien über das Wie diskutiert. Bleibt die Schule einzügig, oder muss sie größer werden. Soll in modularer Weise gebaut werden, um später bei zunehmenden Schülerzahlen den Platzbedarf anpassen zu können? Soll die Übergangslösung der Altbau sein, oder sollen doch Container für die Zeit der Bauphase genutzt werden? Und wie ist es mit dem Lärmschutz während der Bauphase?
Grünen-Fraktion sorgt sich um den Lärmschutz
Letzteres war bei der Fraktion der Grünen ein großes Thema. Fraktionssprecher Uwe Übelacker, wie auch Ausschussmitglied Sascha Heßeling merkten an, dass, egal ob jetzt als Übergangslösung eine Containeranlage oder das Altgebäude gewählt wird, Baulärm in nicht unerheblicher Weise entsteht. „Dies muss unbedingt berücksichtig werden, da gerade Kinder von Baulärm abgelenkt werden und sich demzufolge nicht mehr konzentrieren können“, meinte Heßeling. Uwe Übelacker schlug eine Containerlösung vor. „Die könnten dann während der Bauzeit auf dem Parkplatz vor der Stadthalle stehen. Damit wäre das Lärmproblem gelöst“, meinte der Grünensprecher. Dieser Vorschlag rief den CDU-Sprecher Frank Häusler auf den Plan. „Die Container, die wir für den Umbau der Grundschule Anholt gekauft haben, stehen ja aufgrund der dortigen Maßnahme erst in zwei oder drei Jahre zur Verfügung. Würden wir diese Container auch in Werth verwenden wollen, würde in dieser Zeit dort nichts geschehen“, argumentierte Häusler
Zemelka: „Ich bin entsetzt“
„Ich bin entsetzt, dass die Grünen-Fraktion künftige Schülergenerationen offenbar noch länger in maroden Klassenräumen belassen wollen, als einen zügigen Neubau zu forcieren“, erklärt der stellvertretende FDP-Ortsverbandsvorsitzende Xavier Zemelka in einer Pressemitteilung. Hintergrund der Kritik ist Zemelka zufolge das massive Drängen von Vertretern der Grünen im Planungsausschuss, die laufenden Planungen zum Schulneubau des Grundschulstandortes Werth aus Gründen des Lärmschutzes generell zu überdenken
Durch modulare Bauweise flexibel bleiben
Im Verlauf der Diskussion waren sich die Ausschussmitglieder im Wesentlichen darüber einig, eine modulare Bauweise zu wählen. Dies lasse die Möglichkeit, bei einem Ansteigen der Schülerzahlen die Schule je nach Bedarf zu erweitern. Dieser Ansicht war auch Thomas Bertram (CDU): „Ich bin auch für die modulare Bauweise, aber jetzt muss es auch gut sein, denn irgendwann müssen wir ja mal anfangen“, erklärte Bertram. Beschlossen wurde, dass die Verwaltung mit der Ausschreibung für Architektenleistung für den Ersatzneubau der Grundschule Werth beginnen soll, wobei auch die Einzügigkeit, Eineinhalbzügigkeit und Zweizügigkeit betrachtet werden soll. Der Beschluss wurde mit einer Enthaltung so angenommen.