Kirmes und Stiftungsfest: Zufriedenheit bei allen Verantwortlichen

Schon seit Jahrzehnte finden Pfingstkirmes und das Stiftungsfest des Anholter Grenzland-Tambourcorps parallel zueinander statt. Selten war man allerdings auf die Abläufe der beiden Veranstaltungen so gespannt wie jetzt. Aus zweierlei Gründen standen die beiden Veranstaltungen besonders im Blick der Anholter. Das Grenzland-Tambourcorps feierte sein 75-jähriges Bestehen mit vielen Gästen. Und die Kirmes benötigte eine Generalüberholung, um noch als Kirmes weiterhin eine Daseinsberechtigung zu haben.

Vor allem am Sonntag herrschte viel Betrieb auf der Schneidkuhle (©Frithjof Nowakewitz)

Beim Fassanstich reichte ein Schlag

Bürgermeister Carbanje benötigte für den Fassanstich nur einen Schlag (©Frithjof Nowakekewitz)

Die Anholter Pfingstkirmes schien schon fast tot zu sein. Kaum Fahrgeschäfte, kein richtiges Konzept und von Attraktivität brauchte man in den letzten Jahren ohnehin nicht zu reden. Das es auch anders geht, konnten die Besucher jetzt an den Pfingsttagen sehen. Zahlreiche Fahrgeschäfte, sowie Schieß- und Losbuden sorgten für Kurzweil. Und an den Verkaufsständen für Süßigkeiten und Softeis, sowie für Burger, Currywurst, Schaschlik, Pommes und Kartoffelringe herrschte viel Betrieb. Dass man in diesem Jahr von einer gelungenen Kirmes reden kann, ist, so betont der Bürgermeister, ausschließlich sein Verdienst und das der Schausteller. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich der Bürgermeister mehr als zufrieden zeigte. „Wir haben für dieses Jahr in der Kürze der Zeit das gemacht, was machbar war“, meinte Carbanje. Seine Zufriedenheit resultierte aber sicherlich auch daher, dass er – zum zweiten Mal in Folge – beim Fassanstich nur einen Schlag benötigte. Als Gäste waren auch die beiden Bürgermeister Thomas Kerkhoff aus Bocholt und Jürgen Bernsmann aus Rhede dabei. „Ich erhalte von den beiden Kollegen immer eine Einladung zu deren Fassanstich und deshalb habe ich sie jetzt zu einem Gegenbesuch zu unserer Kirmes eingeladen“, erklärte Carbanje.

Musikalisches Highlight an der Wasserburg

Das Anholter Tambourcorps bei der Ankunft am Vorhof der Wasserburg (©Frithjof Nowakewitz)

Nach dem Fassanstich stand dann das Grenzlandtambourcorps im Mittelpunkt, feierten die Musiker doch das 75-jährige Bestehen des Vereins. Zu so einem Fest wünscht man sich freilich viele Gäste.  Dazu zählten am Samstag insgesamt 18 Musikvereine aus der Nachbarschaft, aus dem Ruhrgebiet und sogar aus Baden-Württemberg. Staubedingt verlief die Anreise einiger Vereine nicht ganz reibungslos. Zum Start des gemeinsamen Umzugs waren dann aber alle da. Der führte von der Schneidkuhle zur Wasserburg. Aufgrund der Vielzahl der Musiker kam der Verkehr auf der Gendringer- und Klever Straße teilweise zum Erliegen. Zudem säumten viele Schaulustige den Straßenrand. Auf dem Vorplatz der Wasserburg präsentierten sich die Musikvereine im Beisein von Fürstin Elisabeth zu Salm-Salm, sowie der drei Bürgermeister einzeln, aber auch in einem gemeinsamen Spiel. Zurück an der Schneidkuhle ließen die Musiker dann noch einige Stücke folgen. Am Abend sorgte das VGER-Disco-Team für die Partystimmung.

Der jüngste Musiker stellte sich vor

Der achtjährige Jesse Achterhoff (vorne links.) spielte erstmals vor Publikum (©Frithjof Nowakewitz)

Der Pfingstsonntag gilt als Familientag. Bei Kaffee und Kuchen kann man unter dem großen Fallschirm das Kirmestreiben beobachten, und den Musikern des Grenzlandtambourcorps lauschen. Dort präsentieren sich auch die Nachwuchsmusiker. „Traditionell ist es so, dass sich auf dem Stiftungsfest der jüngste Auszubildende erstmals vor Publikum präsentiert“, erklärte Ausbildungsleiter Frank Hertog. In diesem Jahr war das der achtjährige Jesse Achterhoff, der an der Trommel ausgebildet wird. „So viele Musiker hatten wir schon lange nicht mehr am Familientag“, meinte Frank Hertog. Die Musiker des Spielmannszug Markgröningen, die über die Pfingsttage in Anholt weilten, musizierten gemeinsam mit den Anholter Musikern. Am Montag klang das Stiftungsfest mit einem Dämmerschoppen und der Musik des Bromance-Disco-Team aus.

Daniel Willing: „Wir haben toll gefeiert“

Daniel Willing, Geschäftsführer des Grenzland-Tambourcorps, zeigte sich sehr zufrieden. „Das war ein gelungenes Fest, ohne irgendwelche Zwischenfälle. Wir haben toll gefeiert“, meinte Willing. Daran hatte auch das am Sonntag und Montag unbeständige Wetter nichts geändert.

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