NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur besuchte die Wasserburg Anholt – Thema war die touristische Aufwertung von Schlösser und Burgen

Wie können Burgen und Schlösser in Nordrhein-Westfalen ihre touristische Nutzung verbessern und was kann die Landespolitik dazu beitragen? Zu diesem Thema besuchten im Rahmen einer „Burgen- und Schlösserfahrt“ die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, sowie Vorstandsmitglieder der Landesgruppe Rheinland der Deutschen Burgenvereinigung auch die Wasserburg Anholt. Vom Kreis Borken beteiligte sich Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster an den Gesprächen.

Hausherr S.D. Erbprinz Emanuel zu Salm-Salm begrüßt Ministerin Mona Neubaur (©Frithjof Nowakewitz)

Gastgeber S.D. Dr. Emanuel Erbprinz zu Salm-Salm und Museumsdirektor Michael Boland konnten neben Ministerin Neubaur und Kreisdirektor Hörster auch Teilnehmer aus dem benachbarten Niederlanden begrüßen. Grund der Zusammenkunft war die Steigerung des touristischen Nutzungspotential von Baudenkmalen, hier eben auch der Wasserburg Anholt. Dazu gehört auch die Verbesserung der touristischen Zusammenarbeit im Grenzgebiet. In dem Gesprächskonzept wurde auf die geographische Randlage eingegangen, durch die oft Nachteile entstehen. Zudem gibt es keine Zusammenarbeit der touristischen Verbände in Deutschland mit denen der Niederlande – was eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit stark einschränkt.

Im Rahmen einer Burgen- und Schlösserfahrt besuchte Ministerin Mona Neubaur (3.v.r.) die Wasserburg Anholt mit Gastgeber S.D. Emanuel Erbprinz zu Salm-Salm und Museumsdirektor Michael Boland (3.v.l.) ©Frithjof Nowakewitz

Die Deutsche Burgenvereinigung macht deutlich, dass sich Nordrhein-Westfalen durch professionelle Vermarktung der Industriedenkmale im Ruhrgebiet international einen großen Namen gemacht hat, die vielen Burgen und Schlösser sich jedoch eher als Einzelkämpfer behaupten müssen. Deshalb richtete die Vereinigung die dringende Bitte an Ministerin Neubaur, eine zentrale Vermarktungsstelle für touristische Baudenkmale einzurichten. Als positive Beispiele nannte sie die staatlichen Schlösserverwaltungen in zehn Bundesländern oder auch die Kette der Romantikhotels. In NRW gibt es keine staatliche Schlösserverwaltung oder eine andere Organisation, die eine zentrale Vermarktung für die Denkmal-Highlights in NRW durchführt.

Ministerin Neubaur im angeregten Gespräch mit dem Hausherrn (©Frithjof Nowakewitz)

Die Burgenvereinigung schlägt die Beteiligung des Wirtschaftsministeriums in Form einer Einrichtung einer Tourismuszentrale nur für Burgen und Schlösser in NRW vor, um die Vielfalt an Kulturschätzen in NRW auch international bekannt zu machen. Freilich stellt sich dann auch immer die Frage nach der Finanzierung. Dies könnte der Burgenvereinigung zufolge durch erhöhte Steuereinnahmen durch wachsende Besucherzahlen geschehen.

Weitere Anliegen der Burgenvereinigung an das Wirtschaftsministerium sind die einfachere und bessere Förderung von touristischer Infrastruktur in Baudenkmale in Form von finanzieller Unterstützung bei wirtschaftlichen Nutzungen, wie etwa anspruchsvollen Souvenirshops, Gastronomie, Veranstaltungen und einer anspruchsvollen Internetpräsenz.

Wie die Burgenvereinigung in ihrer Darstellung deutlich macht, generiert ein gut vermarktetes Kulturangebot auf Burgen und Schlössern erhebliche Steuereinnahmen, fördert die Bekanntheit und sorgt für ein völlig neues Image jenseits er Industrie. „Eine Beteiligung des Landes an dieser großen Aufgabe lohnt sich deshalb auch finanziell“, heißt es in der Darstellung.