Es ging heiß her beim Vogelschießen in Werth – und das bezog sich nicht nur auf die über 30 Grad. Auch das Duell Vater gegen Sohn hatte es in sich. Frank Graffe 46 und Sohn Felix (22) wollten beide die Königswürde. Der dritte im Bunde der Königsbewerber war Karl Kaienburg (38). Am Ende hatte der 22-jährige Felix Graffe das bessere Ende für sich.
Um 13:53 Uhr sorgte der 22-Jährige mit dem 91 Schuss aus dem Schrotgewehr für das endgültige Ende des hölzernen Federviehs und krönte sich damit zum neuen Schützenkönig. Mit dem 90. Schuss servierte Frank Graffe seinem Sohn den Königsthron quasi auf dem Silbertablett, denn mit seinem Schuss ließ er nur einige wenige Holzspäne übrig. Die waren dann für Felix kein Hindernis mehr. Erste Gratulanten waren seine Mitstreiter. Schnell bildete sich eine lange Schlange von Schützen, Freunden und Familienmitglieder, die dem 22-jährigen Tischler gratulieren wollten. So dauerte es einige Zeit, ehe der neue Regent auf den Schultern der Offiziere in das Zelt getragen werden konnte. Dort gab es eine freudige Umarmung mit seiner Königin, der 37-jährigen Sabrina Knebelkamp. Die neue Regentin studiert Socialmediamanagement.
„Ich bin ja so froh, dass ich König geworden bin. Wäre mein Vater König geworden, hätte ich mir das ein Leben lang anhören müssen“, meinte der neue Regent und lacht dabei. „Wir haben uns vor zwei Jahre kennengelernt und sind befreundet“, erzählt Sabrina Knebelkamp, betont aber, dass sie nicht privat miteinander verbandelt sind. Wann spricht man eigentlich ab, ob man gemeinsam König und Königin werden möchte? „Vor einem Fußballspiel, so zwischen geöffneter Autotür haben wir uns abgesprochen“, meinte Felix Graffe. Die Erklärung dazu: Der neue Schützenkönig ist auch aktiver Fußballer beim SV Werth. Das Vizekönigspaar wird durch Frank Graffe und Jutta Cekoll gebildet.