Michael Schmidt aus Isselburg, ist 45, verheiratet, hat drei Töchter und ist an Multiple Sklerose (MS) erkrankt. Die Diagnose erhielt er im März des vergangenen Jahres. Wie geht man mit der Krankheit um, die in Schüben kommt. Das er seine Arbeit aufgeben musste, nicht mehr Auto- und Motorrad fahren darf, langatmige Behörden und Versicherungsangelegenheit und nicht zuletzt ein nicht strukturierter Tagesablauf machten Schmidt und auch seiner Familie zu schaffen. Jetzt hat er ein neues Ziel, dass er auch ganz intensiv verfolgt: Er fährt mit dem E-Bike nach Kroatien. Start war gestern, 16. August in Isselburg.
Kalkuliert hat Michael Schmidt für die 1.400 Kilometer lange Strecke ungefähr 14 Tage. „Ich hab mir vorgenommen, täglich in etwa 100 Kilometer zu fahren“, erklärte Schmidt im Vorfeld. Dies schließt aber nicht aus, dass er auch mal einen Tag Pause macht, weil es an einem Ort besonders schön ist, oder eine Panne ihn dazu zwingt.
„Warum macht er das eigentlich angesichts seiner Krankheit“, ist die Frage, die sich zunächst die Familie und der Freundeskreis stellten. „Ich bin aktuell sehr stabil, was die Krankheit betrifft und wenn ich es jetzt nicht mache, dann wahrscheinlich nie mehr“, erklärt Schmidt. Mit der Aktion möchte er die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit mehr auf Multiple Sklerose lenken. Als zweiten Grund führt Michael Schmidt die Vereinsaktivitäten im Tierschutz, speziell in der Hundehilfe an. „Wir sind für die Lesika-Hundehilfe als Pflegestelle und Gnadenplatz ehrenamtlich aktiv“, führt Schmidt an und erklärt weiter, dass sich am Zielort der Radtour, in Varazdin der Tierschutzverein Lesika befindet. „Unser Ziel ist es, auf die Bedürfnisse von unseren Hunden aufmerksam zu machen, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.“ Dabei wird er von zahlreichen Unternehmen, wie beispielsweise der Isselburger Hütte, materiell und finanziell unterstützt. Die beiden Geschäftsführer der Isselburger Hütte, Dirk Engels und Ralf Kaiser verabschiedeten Michael Schmidt und wünschten ihm eine unfall- und pannenfreie Fahrt sowie eine gute Heimkehr. „Das ist eine tolle Sache und deshalb unterstützen wir das auch“, erklärten die beiden Geschäftsführer.