„125 Jahre und so vital wie nie.“ Das betonte die Vorstandsvorsitzende des DRK-Ortsvereins Isselburg, Dr. Stefanie Krause anlässlich des 125-jährigen Jubiläums, dass am Sonntag auf der Schneidkuhle in Anholt mit vielen Gästen gefeiert wurde. In ihrer Festrede begrüßte die Vorstandsvorsitzende nicht nur viele Gäste, sondern ging auch auf die Entstehung des Ortsvereins ein.
Gedenken an ein Urgestein
„Bevor ich Sie auf einen kurzen Exkurs durch unsere bewegte Historie mitnehme, lass Sie uns kurz einem Kameraden gedenken, von dem ich gern gehabt hätte, dass er hier heute aus seiner Sicht berichtet“, erklärte Dr. Stefanie Krause und bezog sich dabei auf den vor einigen Wochen im Alter von 89 Jahren verstorbenen Franz Brömmling. „Er konnte immerhin mehr als aus 70 der insgesamt 125 Jahre aus eigener Anschauung erzählen“, meinte Stefanie Krause.
Eine Akte dokumentiert das Gründungsdatum
Was nun die Gründung des Ortsverein angeht, so gibt es ihn bereits seit 1899. Das mag eigenartig klingen, gibt es das Deutsche Rote Kreuz doch offiziell erst ab 1921. Wie Stefanie Krause berichtete, sind wohl alle Gründungsunterlagen 1943 bei einem Bombenangriff auf das Alt-Isselburger Rathaus vernichtet worden. Allerdings fand sich eine Akte des damaligen Landrates im Kreis Borken, der die Anholter Rot-Kreuzmitglieder einlädt, sich dem Kreis Borkener Zweigverein des Roten Kreuzes anzuschließen. „Diese Akte trägt den Vermerk erledigt am 16.10.1899, der damit als offizielles Gründungsdatum gilt“, erklärte die Vorstandsvorsitzende. Im Laufe der Jahre nach dem zweiten Weltkrieg ging die Entwicklung stetig voran. Als 1963 die Zahl der Vereinsmitglieder auf 28 angewachsen war, musste ein Heim her, dass dann auch an der Reeser Straße gefunden wurde. Fünf Jahre später wurde der erste gebrauchte KTW für 800 D-Mark gekauft. Weitere fünf Jahre später wurde das Mehrzweckgebäude an der Adolf-Donders-Allee fertiggestellt und später durch Garagen und Räume für die Hauptwache ergänzt. Aktuell beschäftigen sich Politik und Verwaltung über eine umfassen Sanierung des Gebäudes.
Breit gefächertes Betätigungsfeld
Nach dem Rückblick auf die Vergangenheit ging Dr. Stefanie Krause auf die Gegenwart und Zukunft ein. Das Jugendrotkreuz wird unter der Leitung von Joachim Juttner auf den reibungslosen Übergang zur Bereitschaft vorbereitet. Ein weiterer großer Arbeitsbereich ist der Blutspendedienst. „Insgesamt werden jährlich 33 Blutspendetermine unter der Leitung von Angelika Nienhaus durchgeführt. Ihr zur Seite steht ein Team von 20 Personen“, erläuterte Krause. Zudem gibt es Erste-Hilfe-Kurse, Reanimationstraining, sowie Kurse zu vielen weiteren Themen.
Gratulanten aus allen Bereichen
Grußworte zum Jubiläum überbrachten Bürgermeister Michael Carbanje, die stellvertretende Landrätin Silke Sommers – auch in ihrer Eigenschaft als ehrenamtliche Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Borken, sowie Carin Hell, die ehemalige Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Zudem ließen es sich auch der Kaufmännische Direktor des Augusthospitals, Sebastian Lasczok, der Vorstandsvorsitzende der Trox-Stiftung, Paul Schwarz, sowie weitere Gäste aus Vereinen, Unternehmen und der politischen Parteien nicht nehmen, zum Jubiläum zu gratulieren. Es war ein Jubiläum für die ganze Familie. Es konnten die verschiedenen Fahrzeugen besichtigt werden, das Jugendrotkreuz sorgte dafür, dass die kleinen Besucher keine Langeweile hatten und Torsten Niewenhuis erklärte die Funktion des Defibrillators. Im DRK-Gebäude gab es zudem eine kleine Ausstellung von Zeichnungen und Gebasteltem der Kinder aus verschiedenen Kindergärten. Für das leibliche Wohl war durch eine Cafeteria und einem Stand der „Dorfkuh“ bestens gesorgt.