Personalmangel in der Verwaltung war Thema im Ausschuss

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss war im vergangenen Mittwoch die stark angespannte Personalsituation in der Isselburger Stadtverwaltung das eigentliche Thema. Mit dem Tagesordnungspunkt „Personalentwicklung der Stadt Isselburg“ verlangte die CDU-Fraktion einen Sachstandsbericht der Verwaltung. Hierzu nahm zunächst der Erste Beigeordnete Christian Vedder Stellung, der ankündigte, die Sachdarstellung in einer öffentlichen und einer nichtöffentlichen Version aufzuteilen. Die „öffentliche“ Version erläuterte der scheidende kommissarische Leiter der Stabsstelle Personal, Christian Schäfer, die nichtöffentliche Version wurde dann im nichtöffentlichen Teil der Sitzung von Christian Vedder vorgestellt.

Im Isselburger Rathaus fehlt es an Personal (©Frithjof Nowakewitz)

Schlüsselpositionen sind teilweise unbesetzt

Zunächst stellte Christian Schäfer die Entwicklung der Mitarbeiterzahl der letzten fünf Jahre vor. Da hat es Schäfer zufolge vom 1. Januar 2022 bis ins folgende Jahr einen starken Sprung von 65,75 Stellen auf 71,58 Vollzeitstellen gegeben. Im Folgenden wurde bei den Ausführungen Schäfers aber recht deutlich, dass es gerade in leitenden Positionen an entsprechendem Personal fehlt. So wird in Kürze die Stabsstelle Personal vakant sein, die aktuell noch von Christian Schäfer selbst besetzt ist. Weiterhin unbesetzt sind die Leitung der Stadtkasse, die Position im Bereich Buchhaltung und Tourismus, sowie die Stelle im Bereich Steuern und Abgaben. Weiterhin fehlt auch der Technische Beigeordnete für den Fachbereich 3 (Bauen). In den Bereichen Standesamt und Bürgerservice sind ebenfalls einige Stellenanteile vakant. Hinzu kommen kleinere Stellenanteile im Bereich des Bauhofs. So konnte die Ausbildungsstelle zum Straßenwärter mangels Bewerber nicht besetzt werden.

Ausschreibungsverfahren laufen

Die aktuell noch fehlenden Personalien „Teamleitung Ordnungsamt“ und „Teamleitung Schule“ sind Schäfer zufolge ab dem 1. Januar 2025 wieder besetzt. Gegenteilig ist die Situation bei der Stelle „Leitung Klärwerk“, die ab dem 1. Januar 2025 unbesetzt ist. In Zahlen ausgedrückt fehlen der Verwaltung aktuell 10,23 Vollzeitstellen. „Wenn wir allerdings die neubesetzten Stellen zum 1.1.25 rausrechnen, reduziert sich das Ganz um 3,0 Stellen, so kommen wir noch auf 7, 23 Vollzeitstellen, die wir noch ausschreiben müssen“, erklärte Christian Schäfer. Ausgeschrieben werden aktuell oder in Kürze Schäfer zufolge die Stellen Leitung Klärwerk, Leitung Stadtkasse, Sachbearbeitung Personal und Organisation und die Sachbearbeiterstelle im Standesamt.

„In den letzten drei Jahren haben wir 28 Personen verloren“

Auch auf die Zahl der Kündigungen ging Schäfer ein. Alle Fachbereich waren von einer gewissen Flutration betroffen. Dies betrifft in den Jahren 2022, 2023 und 2024 vor allem den Fachbereich 2 (Ordnung u. Soziales). „In den letzten drei Jahren haben wir 28 Personen verloren“, erklärte Christian Schäfer und fügte an, dass darin auch Personen enthalten sind, die den Wunsch nach einem Aufhebungsvertrag geäußert hatten. Darin enthalten sind nicht Personen, die in den Altersruhestand verabschiedet wurden. Schäfer ging dann auch kurz auf diverse Weiterbildungsmaßnahmen ein, die auch ein Teil der Mitarbeiterbindung sein können. „Meiner Meinung nach müssen wir unbedingt Führungskompetenzen stärken und Einarbeitungskonzepte für Neueinstellungen entwickeln“, erklärte Schäfer.

Überlastungen vermeiden

Auch auf die Überlastung einzelner Mitarbeiter ging Schäfer ein. „Projekte müssen im Auge behalten werden, damit einzelne Beschäftigte nicht überlastet werden, da muss dringend nachgeschärft werden“, mahnte Christian Schäfer, der es zudem als dringend ansieht, eine Bewerbungsmanagementsoftware einzusetzen, um Prozesse zu verschlanken und damit eine Zeitersparnis zu erreichen. Das die Verwaltung als Arbeitgeber attraktiver werden muss, machte Schäfer deutlich. Dabei ging er darauf ein, dass die Arbeitsplätze modernisiert wurden. Beispielsweise gibt es höhenverstellbare Schreibtische und, wenn erforderlich, auch mit zwei Bildschirmen. An allen Standorten gibt es Wasserspender. „Die Hälfte der Verwaltungsmitarbeiter haben Laptops, die andere Hälfte wird in Kürze welche bekommen. Zudem können je Arbeitstag nach Absprache 5 bis 7 Mitarbeiter Homeworking nutzen“, erklärte Christian Schäfer.