Jung und Alt beim Almabtrieb in Herzebocholt

©Frithjof Nowakewitz

Seit mehr als 20 Jahre gibt es in Herzebocholt den Almabtrieb. Dies hat nichts damit zu tun, dass Kühe von der Weide geholt werden. Vielmehr treffen sich jedes Jahr zahlreiche, meist historische Traktoren, um gemeinsam eine Rundfahrt zumachen. Das war auch am vergangenen Samstag so, denn eine kaum zu überblickende Zahl von vorwiegend alten und historischen Traktoren hatte sich an der Bürgerhalle eingefunden. Veranstalter waren wie in den vergangenen Jahren auch der Bürgerschützenverein Herzebocholt und die Werther Treckerfreunde. Für das bayrische Feeling sorgen viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die in Lederhosen und Dirndl gekleidet waren, sowie die niederländische Drumband „Azum´s Aosum“.

Vorglühen hat in dem Fall nichts mit Alkohol zu tun

Johannes Schwarzer aus Bocholt muss seinen Bulldog vorglühen (©Frithjof Nowakewitz)

Die Veranstaltung begann um 13 Uhr in der Bürgerhalle mit Kaffee und den unterschiedlichsten Kuchen, die von den Frauen des Schützenvereins gestiftet wurden. Draußen vor der Halle rollten nach und nach die Traktoren unterschiedlichen Alters und Marken an – überwiegend aus dem Isselburger Stadtgebiet. Teilweise zogen sie dem Anlass entsprechend geschmückte Planwagen mit. Einer der Teilnehmer war Johannes Schwarzer aus Bocholt, der mit seinem 72 Jahre alten Lanz-Bulldog nach Herzebocholt gekommen war. „So einfach starten kann man den Trecker nicht, der muss erst mehrere Minuten vorgeglüht werden und dann mit der Schwungscheibe gestartet werden“, erklärte der 77-jährige Bocholter. Hier und da wurde noch an den Traktoren geschraubt, damit sie dann auch startklar waren.

Teilnehmer kommen auch aus dem Umland

Eine etwas weitere Anfahrt hatten die Treckerfreunde Vreden auf sich genommen. Daher waren sie schon am Freitagabend aus Vreden angereist. Übernachtet hatten sie im eigens mitgebrachten Wohnwagen. Die gutgelaunte Truppe hatte erstmals im vergangenen Jahr am Almabtrieb teilgenommen. „Das hat uns so gut gefallen, deshalb sind wir auch in diesem Jahr wieder hier“, hieß es aus der Runde. Den Kennzeichen zufolge waren auch viele Teilnehmer aus den Kreisen Wesel und Kleve dabei. Viele Traktorfahrer sind seit vielen Jahren dabei. Auffällig ist,  dass die Zahl der Frauen auf den Fahrersitzen der Traktoren von Jahr zu Jahr wächst. Und mit den vielen Kindern auf den Beifahrersitzen wächst auch schon die neue Generation für den Almabtrieb heran. Dass beste Beispiel dafür sind die „Schüttenstense Blagen“, die mittlerweile mit ihrem Traktor zu den festen Teilnehmern gehören.

Viel Spaß herrschte im „Mütterkes Wagen“ (©Frithjof Nowakewitz)

Pünktlich um 15 Uhr startete der Lindwurm der vielen Traktoren unter lautem Hupen und Geknatter von der Bürgerhalle zum Schützenfestplatz am Dierteweg nach Isselburg. Dort wurde es etwas lauter, denn die niederländische Drumband „Azum’s Aosum“ sorgten für beste Unterhaltung. Nach einer einstündigen Pause ging es weiter zur Werther Stadthalle, wo eine weitere Pause mit viel Musik eingelegt wurde. Für die Fahrer, bzw. Fahrerinnen war Alkohol tabu, die Mitfahrenden in den Planwagen genehmigten sich dann doch wohl einige Kaltgetränke. Gegen 18 Uhr trafen dann die Traktoren wieder in Herzebocholt ein. Ab 20 Uhr startete die Party mit der Band „Soundtrack-Partyband“.  

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