Jetzt ist es raus: In diesem Jahr wird es in Isselburg keinen Rosenmontagszug geben. Die Festhalle steht nach dem Rückzieher der Familie Bozan nicht mehr zur Verfügung. Über die Situation sprach IL mit Christoph Angenenedt und Christop Kock, beides Mitglieder des ehemaligen Elferrates.
„Es gibt in Isselburg keine Halle mehr, an der der Zug enden kann – und die ist unabdingbar“, erklärte Christoph Angenendt. Hintergrund ist, dass die Familie Bozan, der die Festhalle an der Hüttenstraße gehört, die sogenannte Aftershowparty nach zwei Jahren nicht mehr ausrichten will. Kock und Angenendt betonten, dass ein Rosenmontag ohne eine Location für die Party danach keinen Sinn macht. „Die Leute wollen nach dem Zug doch noch gemeinsam feiern“, meinte Christoph Angenendt ziemlich frustriert.
Christoph Kock: Stadt müsste sich mehr engagieren
Als Ersatz für die Halle habe man über verschiedene Alternativen nachgedacht. „In dem Zusammenhang haben wir auch mit Bürgermeister Michael Carbanje gesprochen“, erzählt Christoph Angenendt. Der habe sich wohl auch angeboten, zum großen Teil die Organisation über die Verwaltung zu übernehmen. Angenendt machte dann aber wohl deutlich, dass diejenigen, die sich aktiv engagieren tagsüber arbeiten. „Die Leute kann man dann erst abends erreichen, wenn die Verwaltung längst geschlossen ist.“ Zudem stellen sich die Fragen, wer das finanzielle Risiko, beispielsweise für ein Zelt und für die Bewirtung, trägt und wer die für den Zug notwendige Versicherung abschließt. „Fragen, die der Bürgermeister auch nicht beantworten konnte“, erklärte Christoph Kock. Der hielt sich mit seiner Meinung dann auch nicht zurück: „Ich finde, dass das auch ein Thema ist, bei dem sich die Stadt engagieren müsste. Schließlich ist der Karneval auch ein Stück Kulturgeschichte der Stadt Isselburg“, machte Kock deutlich. Zudem fügte er an, dass der Karneval die einzige Veranstaltung gewesen sei, bei dem die Leute aus allen Stadtteilen gemeinsam gefeiert hätten.
Christoph Angenendt: „Wir hätten gern weiter gemacht“
Schlussendlich ist es so, dass es 2025 keinen Rosenmontagszug geben wird. Und die beiden (Ex)Karnevalisten Christoph Koch und Christoph Angenendt bezweifeln nicht, dass damit der Isselburger Karneval endgültig gestorben ist. Schon vor zwei Jahren drohte einmal das endgültige Ende. Mit verschiedenen Akteuren und eben den Besitzern der Festhalle konnte der Umzug 2023 und 2024 nochmal stattfinden. Jetzt scheint das endgültige Aus gekommen zu sein. „Wir hätten gerne weiter gemacht, weil wir mit Herzblut dabei waren“, betonten Kock und Angenendt. Beide erklärten aber auch, dass von außen immer weniger Unterstützung und Hilfe vorhanden ist. „Irgendwann ist man dann müde und auch frustriert, da muss man dann auch erkennen, dass Schluss ist“, sind sich Christoph Kock und Christoph Angenendt einig. Damit geht mit dem Rosenmontagszug nach 38 Jahre erneut ein Stück Kultur in der Stadt Isselburg verloren.
Angefangen hat die Zeit des Rosenmontagszug in Isselburg 1986. Mit Ausnahme der Coronazeit war der Zug alljährlich ein Highlight. Aktuell gibt es in Isselburg nur ein Kinderprinzenpaar, dass sich schon sehr auf den Rosenmontagszug gefreut hatte. Dieses Highlight fällt nun auch für die jüngsten Jecken weg.