Kinder demonstrierten mit Trillerpfeifen und Plakate

In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am vergangenen Mittwoch in der Bürgerhalle Herzebocholt ging es auch um die Neu-Priorisierung der Hallennutzungszeiten. Hierzu hatte der SuS Isselburg einen Antrag gestellt, in dem eine bessere Verteilung der Nutzungszeiten in Isselburger Sporthallen gefordert wurde. Bevor es los ging, demonstrierten Eltern und Kinder vor der Bürgerhalle für ihr Ansinnen .

SuS-Nachwuchs demonstrierte lautstark

Demonstration
Kinder demonstrieren für ihre Forderung (©Frithjof Nowakewitz)

Schon eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn hatten sich viele Eltern mit ihren Kindern – meist in Sportkleidung des SuS Isselburg – versammelt, um mit Trillerpfeifen und Plakaten für ihre Belange zu demonstrieren. „Wir wollen eine neue Halle – Jetzt“, hieß es in lauten Sprechchören. Hintergrund des Tagesordnungspunktes und der Demonstration war ein Antrag des SuS Isselburg, der sich über die derzeit unbefriedigende Umsetzung der Nutzungslösungen wegen des Wegfalls der Halle am Stromberg beklagte

„Ist immer noch das selbe Loch“

Zu Beginn des Tagesordnungpunktes kritisierte FDP-Sprecher Kevin Schneider vehement Bürgermeister Michael Carbanje, weil innerhalb kurzer Zeit nach der Grundschule in Werth (Schimmelbefall) jetzt erneut eine öffentliche Einrichtung geschlossen werden musste. „Ich bin erschüttert, dass wir erneut über eine öffentliche Einrichtung sprechen müssen, die im WDR als desaströs dargestellt wird“, erklärte Schneider. Dabei habe, so Schneider, der Stadtsportverband schon vor zehn Jahre auf eine Dachundichtigkeit hingewiesen. „Und es ist immer noch das selbe Loch, wo es durchregnet“, sagte der FDP-Sprecher.

Übelacker kritisiert polemisches Verhalten

Uwe Übelacker (Grüne) ging sogar noch einen Schritt weiter und merkte an, dass schon vor zwanzig Jahre eindringendes Wasser in einem Eimer aufgefangen wurde. Zugleich kritisierte der Grünen-Sprecher das polemische Verhalten Schneiders. Der war bei seinen Ausführungen auch darauf eingegangen, dass die Stadt eine Förderzusage für die Sanierung der Halle in Höhe von rund 1,2 Mio. Euro erhalten habe. „Da wurden die Sanierungskosten noch mit 2,5 Mio. Euro beziffert, jetzt liegen sie bei 8,8 Mio. Euro“, hatte Kevin Schneider angeführt.

Fehlkalkulation beruhte auf Zeitdruck

Bürgermeister Carbanje erklärte dazu, dass man seinerzeit nur drei Wochen für die Stellung eines Förderantrages gehabt hat. Aus diesem Grund sei in ganz kurzer eine Kostenanalyse für die Sanierung durch das Gebäudemanagement und dem Bauaumt erstellt worden. „Wir haben bei einer anderen Kommune und dem Kreis Borken angefragt, ob die erarbeitete Zahl von rund 2,5 Mio Euro realistisch sei und haben von beiden das Okay bekommen“, erklärte Carbanje. Erst ein externer Architekt hatte festgestellt, dass sich die Summe um 6 Mio. Euro bewegt.

Ausschuss entscheidet einstimmig

Der Ausschuss war sich darin einig, dass die Verteilung der Nutzungszeiten für die Isselburer Sporthallen neu geregelt werden müssen. Einstimmig wurde daher beschlossen, die Hallenzeiten der städtischen Sporthallen außerhalb der schulischen Nutzung vorrangig für Kinder- und Jugensport zu vergeben. Zudem soll bei der Neuplanung der Hallenbelegung Kindern und Jugendlichen möglichst ein wohnortnahes Angebot gemacht werden.