Aufgeben kommt nicht in Frage – Eltern wollen um ihre Schule kämpfen

Aufgeben kommt gar nicht in Frage. Die Eltern aus Heelden und Vehlingen, deren Kinder in die Grundschule Heelden gehen werden weiter für ihre Schule kämpfen. Dies wurde in der gestrigen Versammlung im Keller der Heeldener Schule mehr als deutlich. Und auch Eltern, deren Kinder erst im kommenden Jahr eingeschult werden, haben sich dem Protest angeschlossen.

Rund 25 Mütter und Väter trafen sich im Keller der Heeldener Grundschule, um über das weiter Vorgehen zu beraten.
Rund 25 Mütter und Väter trafen sich im Keller der Heeldener Grundschule, um über das weiter Vorgehen zu beraten.

Vor allem die Stellungnahme der Schulpflegschaft, die sich eindeutig für Werth als zukünftigen Standort ausspricht, erzeugte bei den Heeldener großen Unmut. Wie sich herausstellte, wurde dieses Schriftstück auch nicht ansatzweise mit den Eltern, zumindest nicht mit den Eltern aus Heelden und Vehlingen, abgesprochen. Nach dieser Aktion sehen die Heeldener und Vehlinger Eltern die Situation so, dass von den Werther Eltern überhaupt kein Interesse zu bestehen scheint, den gemeinsamen Standort zu erhalten. „Die wollen ihre eigene Schule retten, wie es in Heelden weiter geht, ist denen scheißegal“, erklärte eine aufgebrachte Mutter.

Nach Ansicht der Heeldener ist die Denkweise der Werther Eltern aber eher kontraproduktiv. Sollte die Verwaltung zum Entschluss kommen, die Heeldener Schule zu schließen, würde sie rund 42.000 Euro jährlich sparen. Allerdings müssten dann in der Werther Schule umfangreiche Investitionen getätigt werden, für die die Stadt aber angesichts der Haushaltslage kein Geld hat. Erstellung eines Brandschutzkonzeptes, Errichtung einer Außentreppe einschließlich der dazugehörenden Türen als zweiten Rettungsweg, Trennwände, Sicherheitsbeleuchtungen, Alarmierungsanlagen, sowie ein zusätzlicher Ausbau des Dachgeschoss mit Vergrößerungen der Fensterflächen, Innenausbau mit Heizung, Elektroinstallation, und Bodenbeläge müssen dann finanziert werden.

Dabei baut die Stadt dann auf die Kinder aus Heelden und Vehlingen, um eine ausreichende Schülerzahl für Werth zu haben. Für die Heeldener und Vehlinger ist aber klar, dass, wenn überhaupt, nur ganz wenig Kinder nach Werth zur Schule gehen werden. Millingen und Anholt wären hier die ersten Anlaufstellen. Sollten dann noch weitere Kinder aus Werth nach Wertherbruch, oder auch anderswo zur Schule gehen, wäre auch der Standort in Werth gefährdet. Außerdem würden die abgewanderten Kinder dann zukünftig auch der Verbundschule fehlen. Bernd Tiemeßen, dessen Kind erst 2012 eingeschult wird, glaubt, dass die Verwaltung die Situation vollkommen falsch einschätzt und die Gefahren für die gesamte Schullandschaft in Werth und Isselburg gar nicht sieht.

Das die jetzige Situation eingetreten ist, liegt nach Ansicht der Heeldener und Vehlinger Eltern zum überwiegenden Teil an der Verwaltung. „Die haben doch nichts getan, um die Schulen für Kinder und Eltern attraktiv zu machen“. Vor allem hat ein Konzept für  die „Über-Mittag-Betreuung“ gefehlt. Damit hat Wertherbruch bei den Eltern in Werth gepunktet und so Schüler aus Werth abgezogen. Da hat nach Ansicht der Eltern die Verwaltung nichts getan. Auch habe die Verwaltung versäumt, sich um die Kinder aus Suderwick zu kümmern, die nach der dortigen Schulschließung jetzt in Bocholt zur Schule gehen. Angesichts dessen, dass der Weg von Suderwick nach Werth wesentlich kürzer ist, als nach Bocholt, hätte sich die Verwaltung hier schon im Vorfeld mit den Suderwicker Eltern in Verbindung setzen müssen.

Für die Eltern aus Heelden und Vehlingen ist der Kampf um ihre Schule noch nicht beendet. Und aufgeben gilt nicht. Und sie machen ganz deutlich, dass, wie schon erwähnt, sich der überwiegende Teil der Eltern bei einer Schließung der Schule in Heelden nach Millingen und für die weiter führenden Schulen nach Rees orientieren wird. Auch dort findet ein demografischer Wandel statt. Von daher werden Heeldener und Vehlinger Kinder in Millingen und Rees durchaus willkommen sein.