Endlich! Viele Monate, ja Jahre hat es gedauert, bis der Aussschuss für Jugend, Schule, Sport, Kultur, Soziales (JSSKS) zur heutigen Entscheidung gelangte, einen Teil des Schulgeländes der Verbundschule per Videokamera zu überwachen. Vandalismus und Fahrraddiebstähle, und das zum überwiegenden Teil am hellichten Tag, hatten in der letzten Zeit überhand genommen.
Im Verlauf der heutigen Sitzung erklärte Schulleiter Helmut Kottke, dass er keine Lust mehr habe, fast gebetsmühlenartig mit der Verwaltung und den politischen Gremien über eine entsprechende Überwachungsmöglichkeit zu reden. „Dies haben ich der letzten Zeit oft genug getan, es muss jetzt einfach was gemacht werden“. Dabei fordert die Öffentlichkeit, die Eltern der betroffenen Kinder und die Lehrer selbst, seit langem eine Kameraüberwachung auf dem Fahrradabstellplatz. Kottke erklärte, mehrfach in der Woche Anrufe von Eltern zu erhalten, in denen endlich Maßnahmen gefordert werden. Rudi Geukes, auch Lehrer an der Verbundschule, konnte dies bestätigen. Auch er sei mehrfach von besorgten und auch aufgebrachten Eltern diesbezüglich angesprochen worden.
Grundlage des heutigen Beschlusses war ein Sicherheits-Check-Up des RWE, den die Stadt Isselburg in Auftrag gegeben hatte. Der Stromlieferant hat an vielen seiner eigenen Anlagen eine Videoüberwachung installiert und daher Erfahrungen in dem Bereich. Der Check-Up bezog sich auf die Grundschule Anholt, die Isselschule und eben die Verbundschule. Dies sind die Schulen, die immer wieder von Vandalismus und Einbrüchen, bzw. Diebstählen betroffen sind. Vielfach reicht, so dass RWE in seinen schriftlichen Ausführungen, schon eine erweiterte Beleuchtung, die mit Bewegungsmelder gekoppelt ist. In anderen Fällen, wie eben auch am Fahrradabstellplatz, ist eine Videoüberwachung das effektivste Mittel, um das Zerstörungsproblem in den Griff zu bekommen.
Die betroffene Versicherung, die in den letzten Wochen und Monaten vermehrt Schäden in erheblicher Höhe regulieren musste, hat insgesamt 5.000 Euro bereit gestellt, um entsprechende Sicherungsmaßnahmen mitzufinanzieren. Der Ausschuss entschloss sich dazu, dieses Geld abzurufen und damit die Videoüberwachung am Fahrradabstellplatz zu finanzieren. Sollte danach noch Geld übrig bleiben, dann will der Ausschuss über weitere Sicherungsmaßnahmen beraten.
Einstimmig war der Beschluss aber auch heute nicht. Die Ausschussmitglieder der Grünen und der FDP stimmten gegen die Videoüberwachung, weil sie das Persönlichkeitsrecht unbeteiligter Bürger beeinträchtigt sehen. Manfred Mäteling von der SPD argumentierte hingegen, dass aufgrund der Schadenshäufigkeit die Überwachung per Kamera in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz haben werde. Und Rudi Geukes fügte hinzu, dass man, wenn man diese Art der Überwachung ablehnt, auch nicht durch die Bocholter Arkaden laufen könne, denn dort herrscht eine permanente Videoüberwachung.