Der Anholter Stadtgraben sieht bei jeder Jahreszeit irgendwie idyllisch aus und der Stadtwall lädt zum Spaziergang ein. Jedenfalls war es mal so. Wer sich dem zur Anholter Geschichte gehörenden Gewässer allerdings jetzt nähert, merkt ganz schnell, dass der dortige Pflegezustand sehr im Argen liegt. Die Wasseroberfläche leuchtet von Lehmgelb bis Giftgrün. Tote Fische treiben an der Oberfläche und der Gestank lässt eher an eine Kloake denken.
Einzig den Enten scheint der Zustand nichts auszumachen. Den Anwohnern hingegen stinkt die Sache im wahrsten Sinne des Wortes gewaltig. Immer lauter werden die Rufe nach Abhilfe. Nur wer ist dafür zuständig? Vor einigen Jahren wurde mittels eines Baggers das Teilstück vom Feuerwehrhaus bis zur Brücke am Eiskeller geräumt. Federführend war hierbei die Stadt. Da ist es anzunehmen, dass dies auch auf der Seite von Eiskeller bis zur Brücke an der Niederstraße so ist.
Der Anholter Angelsportverein hat neben einigen anderen Gewässern auch den Stadtgraben gepachtet und sich auch die Gewässerpflege zur Aufgabe gemacht. Allerdings ist eine Reinigung des Stadtgrabens in dem Umfang, wie sie notwendig erscheint, vom Angelsportverein nicht zu stemmen. Da ist die Stadt als Eigentümer in der Pflicht.
Natürlich muss man mit der Tatsache leben, dass jedes Jahr im Herbst die zahlreichen Bäume ihr Laub abwerfen und dies im Stadtgraben versinkt. Aber gerade deshalb ist eine regelmäßige Pflege des Gewässers notwendig. Die zahlreichen toten Fische zeugen vom mangelnden Sauerstoffgehalt. Von einem biologischen Gleichgewicht kann man somit nicht mehr sprechen. Im Sinne der Natur und der Anwohner muss schnellstens eine Lösung gefunden werden.