Kritik an der Stellungnahme des Bürgermeister zur 380KV-Leitung

Detlef Alstede (auf dem Foto links), der Sprecher der Bürgerinitiative zur 380 kv-Leitung, ist mehr als empört über die Art der Stellungnahme, die Bürgermeister Adolf Radstaak an die Bezirksregierung Münster gerichtet hat. Hintergrund ist der Bau der neuen Stromleitungen von Wesel nach Doetinchem/NL, die planerisch zwischen Isselburg und Anholt hindurch führen soll. Hiergegen wehren sich die Bürger, dokumentiert durch eine von der Bürgerintiative und der FDP ins Leben gerufene Unterschriftenaktion. Vor der letzten Ratssitzung am 24. Februar hatten Detlef Alstede und der FDP-Vorsitzende Stefan Schweers dem Bürgermeister einen Ordner mit 1262 Unterschriften übergeben (s.Foto).

In der Stellungnahme des Bürgermeisters sind nach Ansicht von Alstede und Schweer nicht alle Argumente, die gegen die geplante Trassenführung sprechen, aufgeführt. „Die Stellungnahme ist sehr, sehr dürftig und richtet sich nicht gegen das Raumordnungsverfahren“, argumentiert Detlef Alstede. In dem Schreiben an die Bezirksregierung sind fünf Punkte aufgeführt. So soll für Isselburg eine andere, als die derzeitig geplante Trassenführung gefunden werden, die Entwicklung des Schul- Sport- und Erholungszentrum in zentraler Lage Isselburgs darf nicht beeinträchtigt werden und die „Abgrabungsmaßnahme Breels“ muss ungehindert realisiert werden können. Auch bei der beabsichtigten Erweiterung der Kläranlage darf es keine Beeinträchtigungen geben. Weiterhin soll eine Überspannung von Wohn- und Hofanlagen unbedingt vermieden werden.

Auch die niederländische Nachbargemeinde Oude Ijsselstreek (Gendringen/Ulft) hat bei der zuständigen Stelle in der Niederlande eine Stellungnahme eingereicht. Auf fünf Seiten dokumentiert sie ihre Ansicht über die geplante Trassenführung, die auch auf niederländischer Seite sehr umstritten ist. Dort wird eine Trasse favorisiert, wo der Übergang über die Landesgrenze zwischen Gendringen und Megchelen liegt. Dies wurde in der Stellungnahme des Bürgermeisters der Bezirksregierung in Münster auch so mitgeteilt.

Detlef Alstede und Stefan Schweers sind besonders darüber verärgert, dass in der Stellungnahme der schriftliche Protest der 1262 Bürger und Bürgerinnen unerwähnt bleibt und das von der befürchteten Zerschneidung des Gebietes Isselburg/Anholt und des damit verbundenen landschaftlichen Schadens in der Stellungnahme des Bürgermeisters nichts zu lesen ist.

Der FDP-Vorsitzende geht in seiner Kritik noch ein Stück weiter. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärt Schweers gegenüber Isselburg-live, dass „überhaupt kein Engagement zu erkennen ist, dass die Verwaltung in irgendeiner Weise mit den Bürgern an einer Seite steht und kämpft! Es wurde noch nicht einmal erwähnt, dass innerhalb der Bevölkerung große Sorge über die zukünftige  Gebietsentwicklung (Anholt – Isselburg, Zerschneidung mitten durch das Stadtgebiet), gesundheitliche Risiken, Wertminderung usw. wie in den Widersprüchen der betroffenen Bürger geschehen, herrscht. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, dass die Stadt gar kein Interesse  hat, sich den Problemen der Bevölkerung anzunehmen, dass eher als lästige Pflicht ansieht und mit dem geringst möglichen Aufwand versucht wird, sich dieser lästigen Aufgabe zu entledigen“.