Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten

Am 11. März wird in Isselburg ein neuer Bürgermeister gewählt. Zwei Kandidaten bewerben sich um das Amt des Stadtoberhauptes. Beide, Rudi Geukes (SPD) und Olaf Roßmüller (CDU) stellten sich heute einer breiten Öffentlichkeit vor.

Im Saal der Gaststätte Langenhorst hatte das BBV zu einem Podiumsgespräch mit den beiden Kandidaten geladen. Das Interesse der Bürger hierzu war riesengroß. Teilweise mussten die Leute auf dem Flur stehen bleiben, weil im Saal kein Platz mehr war. Die Redakteurinnen Eva Dahlmann und Ellen Schlütter führten durch die Gesprächsrunde.

Olaf Roßmüller steht Eva Dahlmann Rede und Antwort

Die Gesprächsthemen waren insgesamt nicht neu. Die Konsolidierung des Haushaltes, die Baugebiete Linders Feld in Anholt und Paßhof II in Isselburg, das Industriegebiet in Heelden, die Schulsituation und auch die aktuelle Diskussion um das Auskiesungsgebiet Breels kamen zur Sprache. Auffällig war, dass beide Kandidaten zu den meisten Themen die gleichen Aussagen machten. Beide wollen in erster Linie den Haushalt in Ordnung bringen, dabei aber nicht beim Ehrenamt sparen. Beide wollen das Industriegebiet in Heelden mit den derzeit vorhandenen Mitteln weiter entwickeln. Beide wollen auch, dass es bei den Baugebieten in Anholt und Isselburg voran geht. Es gibt aber auch etwas, was beide nicht wollen. Die geplante Erweiterung des Auskiesungsgebietes in der Breels soll mit allen Möglichkeiten verhindert werden. Beide sprachen dabei vom Raubbau an der Natur.

Es herrschte also vielfach Einigkeit. Von Wahlkampf im Sinne des Wortes ist nichts zu spüren. Beide Kandidaten bekräftigten auch, den jeweils Anderen durchaus sympathisch zu finden. Da fragt sich der Wähler schon, wo denn die Unterschiede bei den Kandidaten liegen. Schließlich muss man sich am 11. März für einen der beiden entscheiden. Nur die unterschiedliche Parteienzugehörigkeit kann es ja nicht sein. Wer für Isselburg der bessere Kandidat ist, hat sich heute jedenfalls nicht herausgestellt.

Ellen Schlütter interviewt Rudi Geukes

Natürlich ging es nicht immer bierernst zu. Es gab auch hin und wieder was zu lachen. Rudi Geukes hatte jedenfalls die Lacher auf seiner Seite, als er sich bei einem Versprecher selbst als Bürgermeisterkandidat der CDU darstellte. Das er anschließend über sich selbst lachen konnte, macht die Sache sympathisch.  Beide mussten nach einer Pause, in der Theo Theissen das Publikum auf dem Piano musikalisch unterhielt, ihre Bürgermeistertauglichkeit beweisen. Eine Rede sollte die Improvisationskunst der beiden Kandidaten auf den Prüfstand stellen. Vier Umschläge – Zwei Kandidaten. Jeder konnte zwei Umschläge ziehen und musste daraus dann einen auswählen. Für das im Umschlag angegebene Thema hatte der jeweilige Kandidat eine Minute Zeit zur Vorbereitung. Eine überdimensionale Sanduhr gab die Zeit vor. Auch hier patzte Rudi Geukes zur Freude der Besucher, als er eine Rede zur fiktiven Eröffnung des Quartiers (Anholter Rathaus) halten sollte, aber über das Quartier Grüner Winkel redete. Hier zog sich Olaf Roßmüller etwas besser aus der Affäre. Er musste ausgerechnet über die fiktive Eröffnung des riesigen Freitzentrums reden, dass aus dem überdimensionalen Kiesabbau an der Breels entstanden ist.Von einer Segelregatta und den internationalen Tauchmeisterschaften war die Rede. Das Roßmüller dann alle Bürger zu Grillfleisch und Bier einlud, löste großen Beifall aus. Voraussichtlich war aber niemand im Saal, der dies aus Altersgründen irgendwann mal auf den Wahrheitsgehalt prüfen kann. Abschließend hatten die Besucher die Möglichkeit, Fragen an die beiden Kandidaten zu stellen. Ein Besucher, der auch Betroffener ist, wollte wissen, wie die beiden Kandidaten zu den Plänen des Investors bezüglich des Vorhabens „Grüner Winkel“ stehen. Auch der überaus schlechte Straßenzustand kam zur Sprache. Insgesamt hielten sich die Besucher aber zurück, so das Eva Dahlmann und Ellen Schlütter sich dann bei allen Beteiligten bedankten und die Runde beendeten.

Was können die Besucher nun als Fazit mit nach Hause nehmen? Die beiden Moderatorinnen waren perfekt vorbereitet, wobei sie, wie beide bestätigten, nicht zusammen geprobt hatten. Die beiden Kandidaten bewältigten den Abend scheinbar ohne große Nervosität. Theo Theissen sorgte für entspannende Töne und die Besucher erlebten einen angenehmen Abend. Ob die Veranstaltung nun zur Meinungsbildung beigetragen hat, mag jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Wichtig ist zu wissen, dass am 11. März eine Person gewählt werden muss und keine Partei. Es wird der beste Bürgermeister für Isselburg gesucht. Das jeweilige Parteibuch, dass die beiden Kandidaten bei sich tragen, sollte bei der Wahl keine Rolle spielen.