Bürger fragten und Politiker antworteten

Am Montag, dem 29. Oktober fand im großen Pfarrsaal am Münsterdeich die KAB-Veranstaltung „Bürger fragen – Politiker antworten“ statt. Drei große Themen beherrschten die Diskussion. Zur Sprache kamen das Bauvorhaben „Grüner Winkel“, die Problematik um die Erweiterung der Auskiesung in der Breesl und der Schulentwicklungsplan. Bevor Moderator Heinz Enk in die Thematik ging, hatte Bürgermeister Rudi Geukes Gelegenheit, ein kleines Resümee seiner bisherigen Amtszeit zu ziehen.

„Ich habe gewusst, dass das Amt eine große Herausforderung ist. Und das hat sich auch voll bewahrheitet“, erklärte Geukes. Was sich innerhalb sehr kurzer Zeit geändert hat, ist der neue konstruktive Umgangston zwischen den politischen Parteien, sowie zwischen den Parteien und der Verwaltung. Dies, so bestätigten auch die Fraktionsvorsitzenden Frank Häusler (CDU), Dr. Theodor Beine (SPD), Uwe Übelacker (Grüne),und Hermann Gebbing (FDP), sei sicherlich dem Bürgermeister anzurechnen.

Das Thema „Grüner Winkel“ hat bei den unmittelbaren Nachbarn in der Wilhelm-Schmölder-Straße und der Gartenstraße noch immer einen faden Beigeschmack. „Zu groß und von der Art überhaupt nicht passend“. So wird das Vorhaben und der angedachte Gebäudekomplex beschrieben. Und die Kritik kommt nicht nur von den Nachbarn. Auch Grünen-Chef Uwe Übelacker hielt mit Kritik über das Ausmaß des Vorhabens nicht hinter dem Berg. Vor allem die Parkplatzsituation und die Problematik um die Müllabfuhr bei dem Komplex ist Übelacker ein Dorn im Auge. „Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht neue Probleme produzieren“, machte Übelacker deutlich. Frank Häusler hingegen sieht das Vorhaben als das einzig Richtige an und wies , angesichts der demografischen Entwicklung, auf die Notwendigkeit des barrierefreien Wohnens, auch in der angedachten Form hin.

Bezüglich der durch die Heeren-Herkener-Kieswerke angedachte Erweiterung des Auskiesungsgebietes Breels gab es keine unterschiedlichen Meinungen. Der einhellige Tenor aus Politik und Verwaltung besteht darin, dass es eben keine Erweiterung gebend darf. Angesichts dessen, dass Isselburg augenscheinlich auf einem Kiesvorkommen von ganz besonderem Ausmaß und einer hervorragenden Qualität sitzt, werden die Begehrlichkeiten der Kiesundustrie allerdings nicht mit einem einfachen Nein abnehmen. Hermann Gebbing sieht dann auch wenig Möglichkeiten, Einfluss auf die Planungen zu nehmen.

Eine düstere Zukunft sehen die Verantwortlichen aus Verwaltung und Politik bezüglich der Schulsituation. Die Frage stellt sich, ob Isselburg aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen zukünftig überhaupt noch eine weiterführende Schule hat. Eine Zusammenarbeit mit anderen Schulen, wie beispielsweise Bocholt oder Rees sieht Uwe Übelacker, der als Lehrer in Rees tätig ist, nicht. Die Schulen befinden sich nach Aussage Übelackers in einem reinen Verdrängungswettbewerb. Andere Schulen werden auch in Isselburg um Schüler werben. Und dies bricht sich runter bis auf die Grundschulen. Selbst da gibt es Abwanderungen Isselburger Schüler in andere Kommunen. „Isselburg muss alles tun, um die Qualität der Schulen zu stärken und somit die ohnehin sinkenden Schülerzahlen zu stabilisieren“, erklärte Übelacker. Ansonsten sei absehbar, dass Isselburg irgendwann ohne Haupt- und Realschule da steht.