Die Stadt Bocholt will am Schulzentrum Süd-Ost an der Rheinstraße eine fünfzügige Gesamtschule gründen. Dieses Ansinnen hat die Isselburger Verwaltung auf den Plan gerufen. Um den Schulstandort Isselburg zu sichern, war kurzfristiges Handeln erforderlich. Dies hat die Verwaltung auch getan, in dem sie in einer Stellungnahme der Bezirksregierung mitteilte, dass sie sich nachhaltig für den Standort der Verbundschule als einzige weiterführende Schule vor Ort einsetzt. Die Befürchtung ist nämlich groß, dass mit der Neugründung der Schule in Bocholt Isselburger Schüler nach Bocholt abwandern und damit der Schulstandort Isselburg noch stärker gefährdet wird. Auch die Stadt Hamminkeln schloss sich für ihre Belange den Argumenten aus Isselburg an. Nachbarkommunen haben das Recht, in einer Stellungnahme ihre Ansicht zur Sachlage deutlich zu machen.
Aufgrund dieser Stellungnahme fand am 14. Januar in Münster ein Konsensgespräch unter Beteiligung der Städte Bocholt und Isselburg, sowie der Bezirksregierung statt. In diesem Gespräch wurde deutlich, dass auf Grund ihrer pädagogischen Ausrichtung und Konzeption die Gesamtschule in Bocholt, im Falle der Gründung einer Sekundarschule in Isselburg, eine optimal Anschlussmöglichkeit an die Sekundarschule Isselburg bieten würde.
Die Bezirksregierung unterstützt eine Kooperation
Die neuzugründende Sekundarschule muss eine Kooperation mit einer Nachbarschule eingehen, welche zum Abitur führt. In dem Gespräch in Münster kamen alle beteiligten Parteien zu der Überzeugung, dass sich die Kooperation einer Sekundarschule in Isselburg mit der Gesamtschule in Bocholt zum nächstmöglichen Termin anbieten würde. Dies wäre dann zu Beginn des Schuljahres 2014/2015. Per Gesetzt würde die Isselburger Verbundschule zum 1.8.2020 ohnehin in eine Sekundarschule umgewandelt.
In einem Pressegespräch, an dem heute neben Bürgermeister Rudi Geukes auch die Schulamtsleiterin Dina Gunsing und der Konrektor der Verbundschule, Oliver Tornow teilnahmen, wurde deutlich, dass jetzt alles viel schneller gehen könnte, als ursprünglich angedacht war. Voraussetzung hierfür wäre freilich die Zustimmung der politischen Gremien. Wie Geukes erklärte, hat es schon einen Tag nach dem Gespräch bei der Bezirksregierung in Münster ein erstes Abstimmungsgespräch gegeben, an dem neben dem Bürgermeister, auch Dina Gunsing und Oliver Tornow, sowie die Fraktionsvorsitzenden teilgenommen haben. Alle Gesprächsteilnehmer seien sich darin einig gewesen, dass „eine zeitnahe Änderung der Verbundschule in eine Sekundarschule zum Schuljahr 2014/2015 in Kooperation mit der Gesamtschule in Bocholt eine optimale Möglichkeit zur Sicherung des wohnortnahen Angebots einer weiterführenden Schule für Schülerinnen und Schüler aus Isselburg darstellt“.
Die Bezirksregierung befürwortet die angestrebte Kooperation der benachbarten Schulträger. Sie hält diese Zielsetzubng nicht nur für pädagogisch sinnvoll, sondern bestärkt die beiden Städte, die angestrebte Kooperation durchzuführen und sagt ihre Unterstützung zu.
Einer der Vorteile einer Kooperation wäre auch die Möglichkeit des G9-Abiturs, dass in der Gesamtschule angeboten wird. Daher können dafür qualifizierte Schüler und Schülerinnen von der 10. Klasse der Sekundarschule in die 11. Klasse der Gesamtoberschulstufe wechseln und dort bis zur 13. Klasse zum Abitur kommen.
Schon im Mai könnte der Rat entscheiden
Das Planungsbüro Dr. Garbe & Lexis aus Leichlingen unterstützt die Verwaltung bei der Schulentwicklungsplanung. Ulrike Lexis wird am Mittwoch im Verlauf der Sitzung des Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Kultur, Soziales (JSSKS) über den Fortgang der Planungen, sowie über die Entwicklung der Schülerzahlen sprechen. Die Sitzung findet in der Mensa der Verbundschule statt und beginnt um 17 Uhr. Die nächste Ausschusssitzung ist dann am 10. April. Dort könnte schon eine Empfehlung für den Rat ausgesprochen werden, der dann in seiner Sitzung am 22. Mai final entscheiden könnte.