Stadtsportverband muss betteln gehen

Theo Nieland hatte in der Mitgliederversammlung nicht nur positives zu vermelden
Theo Nieland hatte in der Mitgliederversammlung nicht nur positives zu vermelden

Bei der gestrigen Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes (SSV), die im Clubhaus des Golfclub Wasserburg Anholt stattfand, wurde deutlich, dass die finanzielle Situation nicht nur bei den Sportvereinen selbst, sondern auch beim SSV nicht rosig ist.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Theo Nieland, stellte Christoph Gores in seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied den Golfclub Wasserburg den Anwesenden vor. Hierbei macht Gores deutlich, dass die Zeit, zu der der Golfsport als Elitär galt, längst vorbei sei. „Bei uns spielen nicht nur Ärzte und Rechtsanwälte, sondern auch Handwerker, Angestellte und Arbeiter Golf“. Er lud alle Anwesenden ein, den Club zu besuchen, um einmal ein paar Abschläge zu machen, oder sich bei den Vorstandsmitgliedern über den Golfsport im Allgemeinen und den Gegebenheiten des Golfclubs Wasserburg im Speziellen zu informieren.

Anschließend verlas der Geschäftsführer des SSV, Udo van Eß den Gechäfts- und Tätigkeitsbericht. Hierbei kam er auf die Veranstaltungen des vergangenen Jahres, wie etwa den Sportlerball, das Neujahrsfrühstück und den Run Up zurück.

Finanzielle Situation der Vereine und des SSV war ein zentrales Thema

Ans Eingemachte ging es beim Kassenbericht, der durch den Kassenwart Hans Winkelmann vorgelesen wurde. Die Zahlen sind nicht besorgniserregend, jedoch bieten sie auch keinen Grund für eine besondere Euphorie. Aufgrund der Ausgaben für den Sportlerball und die gestiegenen Kosten beim Run Up hat sich das Guthaben drastisch reduziert. Ein Grund hierfür ist auch der Rückgang von Sponsorengeldern. „Wir müssen betteln gehen, um im kommenden Jahr wieder den Sportlerball ausrichten zu können“, machte Hans Winkelmann deutlich und machte hierbei auch klar, dass es von keiner Seite irgendeine finanzielle Unterstützung gibt. Dies ist bei Stadtsportverbänden in manch anderen Kommunen anscheinend anders.

Die finanzielle Situtation der Vereine und des Stadtsportverbandes ist beileibe nicht rosig. In anderer Sache hatte Theo Nieland auch etwas erfreuliches zu vermelden. Von den gut 11.000 Einwohner sind fast die Hälfte, genauer gesagt 5464 (49,18%) Mitglied in einem Sportverein. „Diese hohe Quote gibt es in keiner anderen Kommune im Kreis Borken“, erklärte Nieland.

Ein großes Thema war freilich auch die geplante Hallennutzungsgebühr. Hier geistern die unterschiedlichsten Zahlen als kleine oder große Gerüchte durch die Stadt. Genaueres gibt es darüber schon in der kommenden Sitzung des Ausschuss für Jugend,Schule, Sport, Kultur und Soziales (JSSKS), die am Mittwoch, dem 25. September um 17 Uhr in der Mensa der Verbundschule stattfindet. Die Thematik wird im öffentlichen Teil behandelt. Nieland forderte alle Vereine auf, sich auf der Sitzung als Zuhörer einzufinden. „Wir müssen deutlich machen, dass wir als Vereine geschlossen unsere Anliegen gegenüber der Politik vertreten“. Bürgermeister Rudi Geukes ließ aber auch keine Zweifel daran, dass die Kommunalaufsicht der Stadt bezüglich der freiwilligen Leistungen kaum Handlungsspielraum lässt. Im Gegenteil: Die Stadt muss Einnahmen generieren. Dazu gehören eben auch Gebühren für die Hallennutzung. Zu diesem Punkt hat es in der Vergangenheit schon Gespräche zwischen den Vereinen und Mitgliedern der Haushaltskommission gegeben, um einen Konsens zu finden. Die Kommission besteht aus Mitgliedern der SPD, der FDP und den Grünen. Die CDU verzichtete bisher auf eine Mitarbeit in der Kommission.

Natürlich wurde auch gewählt. Mit Andreas Schenk (stellv. Geschäftsführer), Undo van Eß (Geschäftsführer) und Sabine Kreyenbrink (Breitensportwartin) wurden die bisherigen Personen einstimmig für zwei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt.