Nachbarn des „Grünen Winkel“ sind skeptisch

Die Vorbereitungen für die Grundwasserabsenkung laufen auf Hochtouren
Die Vorbereitungen für die Grundwasserabsenkung laufen auf Hochtouren

Eigentlich hatten sich die Meinungsverschiedenheiten gelegt, auch wenn die Bewohner rund um das Bauvorhaben „Grüner Winkel“ immer argwöhnisch über den angrenzenden Bauzaun schauten. Nun sind die Nachbarn aus der Garten- und Wilhelm-Schmölder-Straße aufgeschreckt. Sie erhielten Post vom Ingeneurbüro Peter von der Lieth, der das immer noch umstrittene Bauvorhaben begleitet.

Darin heißt es, dass bei Untersuchungen festgestellt wurde, dass das Grundwasser eine Höhe hat, die den Baubeginn zunächst einmal verzögert. Erst muss das Grundwasser abgepumpt werden. Dies ist ja auf den ersten Blick eigentlich kein Problem. Im Verlauf des Schreibens heißt es allerdings auch, dass aufgrund der Grundwasserentnahme Risse in dem Gemäuer der umliegenden Häuser entstehen könnten. Und das hat nun die Nachbarschaft aufgeschreckt.

Bauherr muss Beweissicherungsverfahren durchführen

Wie Bauherr Achim Evers auf Nachfrage bestätigte, muss das Grundwasser abgesenkt werden. „Das ist eine zeitaufwendige und kostenintensive Auflage“, erklärte Evers. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Rissen in den Wohngebäuden in der Nachbarschaft kommt, sei, so Evers, verschwindend gering. In dem Schreiben des Ingeneurbüros wird ein sogenanntes Beweissicherungsverfahren angekündigt. Dazu benötigt das Ingeneurbüro Zutritt zu den einzelnen Häusern. Es gibt Familien, die dem Ingeneurbüro von der Lieth die Neutralität absprechen. Die spielen mit dem Gedanken, das Beweissicherungsverfahren von einem neutralen Ingeneurbüro durchführen zu lassen. Einige Familien wollen sich in der Sache anwaltlich beraten lassen. „Wenn sich wegen der Grundwasserabsenkung Risse am Haus bilden, bekommen wir die doch nie wieder richtig weg“, äußerte sich Friseurmeisterin Jutta Buschmann. Sie machte deutlich, dass sie nichts gegen das Bauvorhaben hat, auch wenn sie sich nicht solch einen „Klotz“, sondern etwas schöneres gewünscht hätte. Ihr, wie auch den anderen Nachbarn geht es darum, dass ihr Eigentum unbeschädigt bleibt und dass sich der Bauherr an alle gesetzlichen Regelungen hält.

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Ein holländisches Unternehmen richtet gerade, hier in der Gartenstraße, die Rohrleitungen ein, durch die das abgepumpte Grundwasser in die Issel geleitet wird.

Die Vorbereitungen für die Grundwasserabsenkung laufen bereits auf Hochtouren. Derzeit werden auf dem Grundstück verschiedene Abpumpstellen eingerichet. Das abgepumpte Wasser wird über ein aufwendig eingerichtetes Rohrsystem in die Issel geleitet. Die Leitungen müssen über Straßen und an Häusern vorbei verlegt werden. Noch ist nicht klar, wie lange der Abpumpvorgang dauert.