Die Isselburger Schulsituation entwickelt sich allmählich für die Stadt zum Drama. Das Ergebnis der Elternbefragung zur Sekundarschule hat ergeben, dass aufgrund mangelnder zu erwartender Anmeldungen die Bezirksregierung in Münster die Einrichtung dieser Schulform abgelehnt hat. Die derzeitige Verbundschule läuft definitiv im Sommer aus. Sie wurde ohnehin seit Jahren nur mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben. Jetzt soll wenigstens noch die Möglichkeit genutzt werden, eine Hauptschule zu behalten. Hierzu sind 18 Anmeldungen notwendig. Ob die erreicht werden, scheint völlig offen.
Gestern Abend fand in der Anholter Grundschule eine Info-Veranstaltung statt, zu der alle Eltern der derzeitigen Viertklässler in Anholt eingeladen waren. In einem separaten Schreiben sind auch die Eltern der Drittklässler über die Veranstaltung informiert worden. Die Resonanz war mehr als ernüchternd. Gerade mal ein Elternpaar, zwei Mütter und ein Vater hatten den Weg in die Grundschule gefunden.
Oliver Tornow, kommissarischer Rektor der Verbundschule, sowie die Lehrkräfte Wilfried Elting und Claudia Küper machten deutlich, welchen Stellenwert die Hauptschule hat. Gerade diese Schulform hat in Isselburg viele Vorteile. Nicht nur, dass es ungemein engagiertes Lehrpersonal gibt, ist ein Plus. Sondern vor allem die enge Zusammenarbeit mit ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen ist ein Faktor, den andere Schulen nicht vorweisen können. Mit der Firma Trox in Anholt besteht eine Kooperation der Zusammenarbeit. Viele Schüler haben dort zunächst ein Praktikum und dann auch ihre Ausbildung gemacht. Eine Zusammenarbeit mit der Isselburger Hütte gibt es schon länger. Die wird nun in einer Kooperationsvereinbarung auch schriftlich festgezurrt. Die Firmen bestätigen immer wieder, dass gerade die Auszubildenden, die ihre schulische Ausbildung an der Isselburger Schule bekommen haben, besonders leistungsstark sind.
Das Konzept für die Hauptschule umfasst insgesamt drei Hauptpunkte. Zunächst werden sich die Lerninhalte an den Fähigkeiten der Schüler orientieren. Lernschwache Schüler werden nicht allein gelassen, sondern gefördert. Die Schule will praxisorientierten Unterricht bieten. Darin sollen Wissen, Können, sowie Einstellungen und Werte vermittelt werden. Und ein ein ganz wichtiger Punkt ist eben die Berufsvorbereitung in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern auf dem Arbeitsmarkt vor Ort.
Nächste Info-Veranstaltung ist am 16. Januar in der Isselschule
Die geringe Beteiligung bei der gestrigen Info-Veranstaltung lässt kaum einen anderen Schluss zu, als dass bei vielen Eltern wenig Interesse besteht, sich über die Möglichkeiten zu informieren, die die Isselburger Hauptschule bieten würde. Deutlich wird dies auch daran, dass Eltern von Kindern, die die Isselschule besuchen, die für morgen terminierte Info-Veranstaltung in der Isselschule aus zeitlichen Gründen nicht wahrnehmen können und deshalb den gestrigen Termin in Anholt nutzen wollten. Getan haben sie dies nicht. Es bleibt also abzuwarten, ob der Termin morgen, Donnerstag, 16. Januar um 19 Uhr in der Aula der Isselschule, besser besucht ist. Die oftmals gebrauchte Ausrede, man habe von den Terminen nichts gewusst, zieht diesmal nicht. Denn neben dem Anschreiben durch die derzeitige Schulleitung, sind die beiden Lehrer Elting und Küper am vergangenen Wochenende noch mal in die Ortsteile gefahren und haben den entsprechenden Eltern einen Erinnerungszettel in den Briefkasten gesteckt.