Isselburg wird alt und eine Gesellschaft der Grauhaarigen

Peter von der Lieth (SPD) brachte es auf den Punkt: „Wir müssen darauf vorbereitet sein, eine Gesellschaft der Grauhaarigen zu werden“. Der neueste Demoskopiebericht, der von Doris Gausling vom Kreis Borken vorgestellt wurde, machte deutlich, dass die Isselburger Bevölkerung innerhalb der nächsten 20 Jahre deutlich älter wird. Im Verhältnis zu 2008 wird die Bevölkerungsgruppe 16 bis 19 Jahr bis zum Jahr 2030 um 46% abnehmen. Im gleichen Zeitraum steigt der Anteil der 60 bis 80-jährigen um 53%. Die Gesamteinwohnerzahl Isselburgs wird nach den Berechnungen aber nur unwesentlich, nämlich um rund 100 Einwohner abnehmen.

Die Stadt hat die Aufgabe, die Infrastruktur für die immer älter werdenden Bürger zu schaffen. Dies bedeutet nicht, dass neue Seniorenheime gebaut werden müssten. Hier ist die Stadt gut aufgestellt, zumal durch ambulante Pflegedienste für die älteren Menschen die Möglichkeit besteht, in ihrer gewohnten privaten Umgebung wohnen zu können. Aber den alten Menschen muss ein Lebensraum geschaffen werden, der auch lebenswert ist. Die ärztliche Versorgung beispielsweise muss dem Bedarf der älteren Bürger angepasst werden. Gerade in diesem Bereich reißen Diskussionen um den Ärztemangel im ländlichen Raum nicht ab. Die jetzt noch praktizierenden Ärzte im Stadtgebiet werden bald selbst zu dieser Alterskategorie gehören. Da fehlt es eindeutig am medizinischen Nachwuchs. Kunst, Kultur, Seniorensport und Mobilität sind weitere Stichpunkte, mit denen sich die Kommunen allgemein befassen müssen. Isselburg macht da keine Ausnahme. „Wenn wir etwas gestalten wollen, müssen wir jetzt aktiv werden“, erklärte Theo Beine (SPD). Dem Mann ist uneingeschränkt recht zu geben. Ein erster Schritt ist die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema Demoskopie und all ihren Folgen beschäftigt.