Equal Pay Day – Frauen wehren sich

Equal Pay Day! Wieder mal so ein englischsprachiger Ausdruck, mit dem hierzulande wahrscheinlich nur wenige Menschen etwas anfangen können. Da stellt sich also die Frage, wie man diesen Begriff erklären kann. Und dies so, dass ihn auch jeder versteht.

Foto: www.equalpayday.de
Foto: www.equalpayday.de

Initiatorinnen waren die amerikanischen Business and Professional Women (BPW), die 1988 die „Red Purse Campaign“ ins Leben riefen, um auf die bestehende Lohnkluft zwischen Männern und Frauen hinzuweisen. Diesen Gedanken griff der BPW Germany auf und startete die Initiative „Rote Tasche“. Damit war der Grundstein der bundesweiten Einführung des Equal Pay Day gelegt. Die roten Taschen stehen für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen.

Deutschland ist Exportweltmeister. In der Disziplin der Lohngleichstellung von Mann und Frau liegt Deutschland im Vergleich zu den europäischen Nachbarn aber weit hinten. Wir rangieren sozusagen auf den Abstiegsplätzen. Dabei sind es doch vielfach auch Frauen, die für den starken Export sorgen. Trotzdem bekommen sie bei gleicher Leistung dafür als Lohn oft weit weniger, als ihre männlichen Kollegen.

Der berufliche Wiedereinstieg entpuppt sich oft als Sackgasse

Viele Politiker, auch die in Isselburg, klagen über den demografischen Wandel und die damit verbundenen Folgen. Die Menschen werden immer älter und es werden zu wenig Kinder geboren. Wenn sich dann eine Frau dazu entscheidet, doch ein Kind bekommen zu wollen, merkt sie spätestens nach der Elternzeit, dass der berufliche Wiedereinstieg nicht so verläuft, wie gedacht. Henrike von Plate, die Präsidentin der BWP Deutschland bringt es auf den Punkt: „Nicht selten kehren sie in Minijobs oder geringer Teilzeit ins Berufsleben zurück. Was zunächst wie ein Weg zurück in den Arbeitsmarkt aussieht, erweist sich in vielen Fällen jedoch als berufliche Sackgasse. Aufstiegschancen bleiben langfristig versperrt, die Stundenlöhne sind meist niedriger und eine existenzsichernde Rente kann nicht aufgebaut werden“ Da muss man sich dann nicht wundern, dass sich immer mehr Frauen gegen eigene Kinder entscheiden.

Bundesweiter Aktionstag am 21. März – Die kfd-Isselburg will nicht nur Prospekte verteilen

Unter dem Motto „…und raus bist Du?“ soll beim bundesweit stattfindenden Equal Pay Day am 21. März auf die Problematik der Minijobs und Teilzeit nach Erwerbsunterbrechungen aufmerksam gemacht werden. Die kfd Isselburg beteiligt sich mit einem Aktionsstand auf dem Gelände des K+K-Marktes an der Hüttenstraße. Übrigens haben sich die Organisatoren auch bezüglich des Veranstaltungsdatum Gedanken gemacht. Das Datum hat nämlich einen bestimmten Grund. Wer mal kurz auf den Kalender schaut, wird feststellen, dass der 21. März der achtzigste Tag des Jahres ist. Und genau bis zum 21. März, also 80 Tage über den Jahresbeginn hinaus, müssten Frauen arbeiten, um den Lohn zu bekommen, den ihre männlichen Kollegen bei gleicher Arbeit bereits am 31. Dezember erreicht haben.

Gabi Mager von der kfd-Isselburg hat angekündigt, dass der Aktionstag am K+K-Markt nicht nur darin besteht, Prospekte zu verteilen. In persönlichen Gesprächen, aber auch in anschaulichen Aktionen sollen die Probleme offengelegt und durchschaubar werden.