Heute war Halbzeit. Manche nennen es auch Bergfest. Die Rede ist vom heutigen Richtfest beim Bauprojekt „Grüner Winkel“. Bauherr Achim Evers hatte die bisher beteiligten Handwerker, seine Familie, die Nachbarn, Bürgermeister Rudi Geukes und auch Freunde eingeladen, um heute Nachmittag gemeinsam das Richtfest zu feiern.
Zu Beginn dankte Evers den Handwerkern für die geleistete Arbeit. Ein besonderes Lob hatte der Bauherr für das ausführende Baugeschäft Dieter Sterneborg parat. „Das eine Firma mit so einer kleinen Mannschaft so ein Objekt stemmt, ist schon mehr als bemerkenswert“, erklärte Evers. Überhaupt legte Evers bei der Planung Wert darauf, dass vorwiegend heimische Unternehmen beauftragt wurden. Die Statik lag in den Händen von Peter von der Lieth, die Erdarbeiten wurden von Friederich Gottschalk durchgeführt. Die beiden Architekten Jutta Kröger und Jörg Biermann haben ihr Büro in Bocholt. Von dort kommt auch die Firma Kampshoff, die für die Schreiner- und Zimmerarbeiten zuständig ist.
Für jeden Fehlschlag ein Schnäppsken
Richtfest wird immer dann gefeiert, wenn der Rohbau steht, beziehungsweise wenn der Dachstuhl errichtet ist. Einen Dachstuhl im herkömmlichen Sinn gibt es beim Bauprojekt „Grüner Winkel“ zwar nicht, aber das Ober-, beziehungsweise das Staffelgeschoss besteht aus wärmedämmender Holzbauweise. In sofern war der Zeitpunkt für das Richtfest genau richtig. Auch wenn bei solch einem Projekt modernste und energiesparende Materialen verbaut werden, so verläuft das Richtfest so garnicht neuzeitlich. Altes Brauchtum bestimmt den Ablauf. Verantwortlich dafür sind die Zimmerleute, die ja in der Regel für den Dachstuhl zuständig sind. Heute waren das Hendrik Lensing und Thomas Nienhaus von der Firma Kampshoff. Hier kommt nun der Bauherr ins Spiel. Normalerweise schlägt beim Richtfest der Bauherr den letzten Nagel in den Dachstuhl. Heute musste Achim Evers den letzten Nagel in einen symbolischen Dachbalken schlagen. Und dies nach den Regeln des Zimmermannshandwerks. Die besagen, dass ein 21 Zentimeter langer Nagel mit 10 Hammerschlägen in den Balken geschlagen werden muss. Für jeden Fehlschlag gibt es ein klares alkoholisches Getränk aus ziemlich kleinen Gläsern. Evers kam in den Genuss vieler kleiner Gläser. So ganz ungeschoren kamen auch die beiden Architekten nicht davon. Auf dem Balken war Platz für einen zweiten Nagel, den sich Kröger und Biermann teilten.
Jede Wohnung ist seniorengerecht
Das gesamte Projekt umfasst 1.600 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf 18 Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 140 Quadratmeter. Alle Wohnungen sind barrierefrei, seniorengerecht, werden mit einer Einbauküche versehen und auch die Lampen werden mit stromsparenden LED-Leuchtkörpern ausgestattet. Eine Wärmepumpe sorgt dafür, dass die Heizung ihre Energie teilweise aus dem Boden bezieht. Für die Hausbewohner und den einen oder anderen Besucher stehen 21 Stellplätze in der Tiefgarage zur Verfügung.
Auf den Tag genau festlegen kann man die endgültige Fertigstellung sicherlich jetzt noch nicht, Evers hofft aber, in rund fünf Monaten fertig zu sein.
Fotos: Frithjof Nowakewitz