Neuer Rat, alte Probleme – Wie geht es weiter mit der Feuerwehr?

Das Thema „Feuerwehrgerätehaus“ für den Löchzug ist heute so aktuell, wie vor, man muss es leider sagen, wie vor fast fünzig Jahre. Denn schon im Geschäftsbericht von 1965/66 heißt es: „Der bereits 1964 gestellte Antrag auf eine Erweiterung des Gerätehauses ist am 18.10.1966 in einer Ratssitzung positiv behandelt worden“! Mal abgesehen von der Jahreszahl, könnte der Passus in dem Bericht aktuell eins zu eins übernommen werden. Denn von Jahr zu Jahr, von einer Legislaturperiode zur nächsten, von Rat zu Rat und von Bürgermeister zu Bürgermeister, immer wurde die Notwendigkeit zur Erneuerung des Gerätehauses „positiv behandelt“. Nur passiert ist im Wesentlichen nichts.

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Die unendliche Geschichte

In den Jahresberichten der Isselburger Feuerwehr taucht dieses Problem immer wieder auf. Schon am 25. August 1967 sprach man von schwindender Motivation unter den Feuerwehrmännern. Warum? Weil der Bau eines Gerätehauses schon damals immer wieder auf die lange Bank geschoben wurde. In einem Protokoll vom 25.Oktober 1991 heißt es: „Der Stadtbrandmeister sieht die Hoffnung auf den Beginn des Ausbaus des hiesigen Gerätehauses immer mehr schwinden und kaum noch aktuell. Und dies, obwohl der Rat der Stadt Isselburg im Haushalt 1990 die erste Summe zum Ausbau des Gerätehauses bereitgestellt hat“.

Gerätehaus ja – Aber wohin?

In den folgenden Jahren wurde seitens der Politik immer wieder die Notwendigkeit eines neuen Gerätehauses bekräftig. Nur über den Standort konnte man sich nicht einigen. Kurzzeitig war der Münsterdeich im Gespräch. Dann folgten die Vorschläge Reeser Straße und Stromberg. Hier schieden sich aber die politischen Geister. Die Einen wollten dies, die Anderen eben das Andere.

Am 23. März 2010 beschloss der Bauausschuss in einer 9:8-Entscheidung, die Planungen für das Gerätehaus mit Standort Reeser Straße fortzusetzen. CDU und Grüne hatten sich auf die Reeser Straße als Standort festgelegt. Die SPD und die FDP favorisierten den Stromberg als Standort. Und dies, obwohl auch die Feuerwehr selbst den Standort Reeser Straße will. Dieses Hin und Her wurde in der Sitzung des Planungs- und Vergabeausschuss vom 6.Oktober 2010 mehr als deutlich.

Standort Reeser Straße – CDU will keine neue Standortdiskussion

Am 20. Oktober 2010 zog dann der Rat zunächst einen Schlussstrich unter die Standortfrage. Er beschloss einstimmig, die Planungen für den Standort Reeser Straße aufzunehmen. Jetzt, fast drei Jahre später, weiß eigentlich niemand so genau, wie der Planungsstand ist. Die Feuerwehrleitung erninnert bei jeder sich bietenden Möglichkeit an die Dringlichkeit des Projektes. Offensichtlich hat sogar der Kreisbrandmeister Johannes Thesing, der die scheinbar unendliche Geschichte seit Jahren begleitet, kaum noch Hoffnung auf die Realisierung. Die Politiker hingegen bekräftigen immer wieder die Notwenigkeit eines neuen Gebäudes, begründen die ständigen Verschiebungen immer mit den leeren Kassen der Stadt. Kann man den Prognosen und Berechnungen des Kämmerers trauen, scheint sich der leere Geldbeutel der Stadt in den nächsten beiden Jahren etwas zu füllen.

An den neuen Ausschuss- und Ratsmitglieder liegt es nun, endlich für ein Ende der Diskussionen und einen definitiven Beschluss über die Realisierung des Projektes Feuerwehrgerätehaus zu finden. Bei der letzten Mitgliederversammlung der Isselburger Feuerwehr betonte CDU-Fraktionschef Frank Häusler, dass es keine neue Standortdiskussion geben darf.